Der britische Musiker Boy George muss vor Gericht, weil er einen Callboy in seiner Wohnung angekettet haben soll.
Während einer 20-minütigen esten Anhörung vor einem Londoner Gericht
plädierte der 46-Jährige auf nicht schuldig. Nach der Hinterlegung einer
Kaution wurde der Prozess wegen Tätlichkeit und Freiheitsberaubung für den
24. November angesetzt.
Legales Anketten
Sein Anwalt
sagte gegenüber der Zeitung „The Mirror“, dass sich der 28 Jahre alte
norwegische Callboy Audun Carlsen im April des Vorjahres zwar in Georges
Gewalt befand, die Sache aber „legal“ gewesen sei. Eine nähere Erklärung gab
der Advokat des in den letzten Jahren stark in die Breite gegangenen
ehemaligen Chamäleons des 80er-Jahre Pop nicht ab. Boy George, der in
schwarzer Kleidung und mit dunkler Sonnenbrille zur Verhandlung erschienen
war, verließ das Gerichtsgebäude kommentarlos.
Als "Call-Boy" mit Koks
Bereits im August vergangenen
Jahres hatte ein US-Gericht George zum einwöchigen Straßenfegen im New
Yorker Yuppie-Stadtteil Lower East Side verdonnert, weil er die Polizei
wegen eines angeblichen Einbruchs in seiner Wohnung in Manhattan gerufen
hatte. Sein Anruf stellte sich als Fehlalarm heraus; stattdessen fand die
Polizei eine kleinere Menge Kokain bei ihm.
"Fat Boy George" - den Culture Club-Frontmann haben einige wohl noch anders in Erinnerung.
(Foto: www.pps.at)
Vom Kultstar zum DJ
Bekannt wurde der Engländer als Frontmann der
Popgruppe Culture Club bekannt geworden, die in den 80er Jahren Hits wie "Do
you really want to hurt me?" hatte. Später startete er eine sehr
erfolgreiche Solo-Karriere und produzierte mit „Everything I Own“ und „Bow
Down Mister“ weitere Nummer-Eins-Hits. Heute ist er House-DJ und besitzt das
Plattenlabel More Protein, welches vor allem junge und unbekannte Künstler
veröffentlicht.