"Ich bügle selbst"

Buchinger ganz privat

19.10.2007

Sozialminister Erwin Buchinger im Talk mit "Madonna" über seine kaputte Ehe, seinen Haushalt und seine Stärken.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Zerknirscht ob der Turbulenzen in seinem Privatleben sieht der Sozialminister nicht aus. Im Gegenteil. Erwin Buchinger ist wie immer zum Niederknien charmant. Der 51-Jährige hat das Zeug zum Herzensbrecher – und steckt wohl deshalb privat in einer handfesten Krise. Auf der einen Seite: Ehefrau Elisabeth, mit der er die zwei erwachsenen Kinder Nina (22) und Maco (25) hat. Auf der anderen Seite: Die junge Geliebte Marina Laux (27) – die als sehr zielstrebig gilt. Der erste Talk.

Wie geht es Ihnen?
Erwin Buchinger: Sehr gut, danke.

An Ihrer Beliebtheit hat sich – im Gegensatz zu Ministerin Kdolsky nichts geändert, seit Sie in Scheidung leben. Worauf führen Sie das zurück?
Buchinger: Auf meine inhaltliche Arbeit, die ich mit Herz und Engagement mache.

Und Kdolsky tut das nicht?
Buchinger: Ich möchte die Kollegin nicht kommentieren.

Sie sagen, Ihnen sei nichts peinlich. Jetzt will jeder wissen, was privat beim Buchinger läuft.
Buchinger: Wenn es um meine Haltungen und um meine Überzeugungen geht, bin ich sehr offen und kenne keine Tabus. Wenn es um Beziehungsfragen geht, dann halte ich mich zurück.

Ihr Motto für langjährige Ehen: Toleranz, viel Bereitschaft und den anderen seinen Entwicklungsweg gehen lassen. Gehen Sie den jetzt aus Ihrer Ehe?
Buchinger: Ich glaube, seinen eigenen Weg zu gehen, ist in jeder Beziehung wichtig. Und auch, dass man das dem Partner zugesteht. Die Beziehung lebt dann solange, wie diese Wege auch zusammenfinden. Und immer nur, solange sie nicht auseinanderstreben.

Entsprechen Sie Ihrem Bild eines guten Vaters?
Buchinger: Ich habe Fehler gemacht. War oft zu nachsichtig, vor allem bei meinem Sohn. Ich habe ein besonderes Naheverhältnis zu ihm. Er ist schon 25, braucht auch wegen seiner Behinderung besondere Zuwendung. Ich versuche ihn, wann immer es geht, auch in meine politische Tätigkeit mit einzubeziehen. Meine Tochter hat den Eindruck, dass ich mich mehr um ihn kümmere.

Sie pendeln zwischen Wien und Salzburg. Wohnen Sie in Wien noch alleine?
Buchinger: Ja. Ich führe auch meinen Haushalt selbst.

Was machen Sie im Haushalt gerne und was nervt Sie?
Bad und Toilette mache ich ungern. Die Fenster sollte ich auch endlich einmal putzen. Ich bügle vergleichsweise gerne. Normalerweise wasche ich zwei Maschinen in der Woche, eine davon ist Bügelwäsche. Ich brauche zwei Stunden, um das dann zu bügeln. Oft mache ich das halt am Wochenende.

Da haben Sie wirklich nichts Besseres zu tun?
Buchinger: Ich könnte es erledigen lassen, habe aber den Anspruch, den Haushalt selbst zu machen. Ich lebe ja nur in einer Zwei-Zimmer-Wohung.

Was mögen Sie an sich?
Buchinger: Meinen Optimismus, meinen Humor und meine Frohnatur.

Und was gar nicht?
Buchinger: Ich verliere dann und wann die Contenance. Und ich neige zur Unduldsamkeit.

Was werfen Ihnen Feinde vor?
Buchinger: Sturheit. Dabei bin ich doch nur hartnäckig.

Ein Werbeslogan für Sie. Wie würde der lauten?
Buchinger: Sehen, denken, handeln.

Welches Talent fehlt Ihnen?
Buchinger: Besser Gitarre spielen und Singen können.

Eine Versuchung?
Buchinger: Ich bin leicht in Versuchung zu führen. Vor allem mit Punschkrapfen.

Welche Schulnote würden Sie sich geben?
Buchinger: Privat ein gut und beruflich ein eins bis zwei.

Haben Sie im Job erreicht, was Sie sich vorgenommen haben?
Buchinger: Ich arbeite konsequent an der Umsetzung des Regierungsprogramms.

Würden Sie sich als glücklichen Menschen bezeichnen?
Buchinger: Ja, ich bin mit meinem Leben sowohl in der bisherigen Rückschau, als auch mit dem, was tagtäglich so passiert zufrieden und dankbar für das, was ich bisher beruflich und privat habe erleben dürfen.

Sind Sie eigentlich eitel?
Buchinger: Ja, das bin ich.

Was gefällt Ihnen an sich besonders?
Buchinger: Die Haare sind ganz nett, die Augen vielleicht auch... Es ist nicht das Einzelne. Am meisten gefällt mir meine offene, zugängliche und charmante Art. Ich glaube aber nicht, dass ich hübsch bin.

Fesch sind Sie aber schon!
Buchinger: (Strahlt und lacht lauthals) Danke!

Zur Vollversion des Artikels