Am Neujahrstag gibt sie im TV ihr intimstes Interview. Die First Lady über Präsident Sarkozy, viel diskutierte Sexfotos und ihre Therapie.
Bei uns gibt es am 1. Jänner die Neujahrsansprache des Bundespräsidenten – in Frankreich gleich eine Enthüllungs-Doku der First Lady. Um 23.15 Uhr bringt der TV-Sender France2 die 52-Minuten-Sendung Carla Bruni, quelqu’un m’a dit (Jemand erzählte mir über Carla Bruni).
Love-Story
Neun Monate lang – vom Oktober 2007 bis zum
Staatsbesuch in England – begleitete der renommierte Filmemacher George
Scott (u.a. Award-gekürte Dokus über die Queen und Elizabeth Taylor) die
Schönheit auf ihren ausdrücklichen Wunsch. Was als Porträt der Sängerin zu
ihrem Album Comme Si de Rien N’Était begann, endete
schließlich in der größten Love-Story des Jahres! Denn Scotts Kameras liefen
auch, als die Liebe zwischen Bruni und Frankreichs Staatspräsident Nicolas
Sarkozy aufkeimte. „Ich dachte, damit stirbt das Projekt, aber sie ließ mich
trotzdem weiterfilmen. Der einzige Unterschied war nun, dass es fortan vor
ihrem Haus Polizei-Patrouillen gab.“
So war Scott – auch live dabei, als der Präsident die Muse im Studio besuchte. „Das war ein irrer Kontrast – sie im T-Shirt, er im Anzug. Und dann beugt er sich runter, um sie in den Nacken zu küssen – und sie lächelt ‚Du stinkst nach Zigaretten!'“
„Bin in Therapie"
Die Enthüllungs-Doku bietet
erstmals Einblicke in Brunis-Sarkozys Privatgemächer im französischen
Präsidenten-Palast Élysée, ihre Wohnung im Pariser Stadtteil Bois de
Boulogne und das Ferienhaus in Cap Nègre an der Riviera. Dazu verrät Bruni
mit unbekümmerter Offenheit, dass sie weiterhin in Therapie ist („Das ist
keine Schande, sondern eine Befreiung. Daher sollte man es zum Pflichtfach
in den Schulen erklären“), sich selbst als Teenager nicht leiden konnte
(„Ich war furchtbar hässlich und tat wirklich alles um Aufmerksamkeit zu
erheischen) und dass sie es als „Vergewaltigung empfinde, ständig
fotografiert zu werden“.
Auch ihre Nacktfotos werden erstmals kommentiert. „Jedes Model hat solche Fotos gemacht. Nur weil ich jetzt mit einem Präsidenten verheiratet bin, soll das unstatthaft sein? Ich stehe zu meiner Vergangenheit und schäme mich kein bisschen für meine Erotik-Fotos.“
„Keine Hemden büglen“
Auf Brunis Wunsch kommen
im Porträt nicht nur ihr Gatte („Sorry, ich würde gerne ein längeres
Interview über meine Frau geben, aber ich habe in 30 Minuten ein Treffen mit
Barack Obama“), sondern auch Mama Marisa Borini („Schon bei unserem ersten
Treffen hielt Sarko um die Hand meiner Tochter an“), Sohn Aurélien und
Freunde wie Marianne Faithfull oder John Galliano zu Wort.
Noch nie zeigte sich eine First Lady im TV so offenherzig. Sowohl im Bild – die meiste Zeit läuft Bruni in Shorts und knappem T-Shirt herum – als auch mit ihren Aussagen. „Ich will, dass man mich als seriöse Künstlerin sieht und nicht bloß als Anhängsel eines der mächtigsten Männer der Welt“, erklärt Bruni. Und weiter: „Ich habe Nicolas von Anfang an erklärt, dass ich meinen Job nicht hinschmeißen werde, um für ihn die Hemden zu bügeln. Liebe braucht solche Opfer nicht!“
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