Die Frau von Nicolas Sarkozy in einem TV-Interview: Die Entscheidung fiel nur zwei Tage vor der Heirat.
In nur zwei Tagen hat sich Carla Bruni auf die Hochzeit mit dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy vorbereitet. Die Entscheidung für das Ja-Wort sei sehr kurzfristig gefallen, verriet die Pariser First Lady im Fernsehen in ihrem bisher ungezwungensten Interview seit der Eheschließung im Februar. In den beiden Tagen vor der Hochzeit habe sie kaum genug Zeit gehabt, eine passende Garderobe zu finden - und schließlich ihr knielanges, cremefarbenes Kleid von der Stange gekauft.
"Carla Bruni in völliger Freiheit" betitelte das französische Fernsehen das am Donnerstagabend ausgestrahlte Gespräch mit der Präsidentengattin. Geladen waren auch Freunde und Wegbegleiter aus der Zeit als Model und Sängerin, darunter die Designer Christian Lacroix und Jean Paul Gaultier, aus dessen Kollektion Brunis Hochzeitskleid stammte.
Offen und witzig
Bruni gab sich offen und witzig. Die 40-Jährige
räumte ein, sich wegen anfänglicher Kritik in der Öffentlichkeit bewusst
zurückgenommen zu haben: Es habe eine Zeitspanne gegeben, in der sie sich
bemüht habe, möglichst seriös zu sein, um die Bedenken der Franzosen über
die künftige First Lady zu zerstreuen. Die Fernsehshow habe nun erstmals
einen Blick auf Bruni zugelassen, wie sie wirklich sei, sagte Lacroix.
Knicks geübt
Auf den viel beachteten Besuch bei Queen
Elizabeth im März bereitete sich Bruni nach eigenen Worten mit Hilfe der
Rocksängerin Marianne Faithfull vor. Die Britin habe mit ihr den Knicks
geübt, mit dem sie der Königin ihre Ehre erweisen wollte. Faithfull habe ihr
insgesamt 50 verschiedene Arten des Verbeugens gezeigt, darunter einige, bei
denen man sich nahezu auf den Boden wirft, sagte Bruni. "Wir hatten
viel Spaß." Vor dem Besuch in London sei sie nervös gewesen,
räumte die französische First Lady ein. Diplomaten hätten sie beraten, wie
sie sich kleiden und was sie sagen sollte.
Aktfotos
Zu ihren früheren Aktfotos stehe sie zu "6.000
Prozent", verteidigte Bruni die Veröffentlichungen. Schließlich handle
es sich um Kunstwerke führender Fotografen wie Richard Avedon und Helmut
Newton. Gegen die Verwendung eines Fotos auf einer Einkaufstüte hat sich
Bruni deshalb erfolgreich gewehrt: Die Bekleidungsfirma "Pardon"
wurde am Donnerstag zur Zahlung von 40.000 Euro Schadensersatz verurteilt,
weil Bruni eine Verwendung nicht autorisiert hatte.
Genehmigt hingegen sind Fragen zu einem weiteren Kinderwunsch der Präsidentenfrau. Bruni, die bereits einen siebenjährigen Sohn aus einer früheren Beziehung hat, erklärte, sie habe nichts gegen Fragen, ob sie sich ein weiteres Kind wünsche. Aber sie nehme Spekulationen übel, wonach sie bereits schwanger aussehe. "Ist das nicht unverschämt? Jetzt habe ich das Biertrinken ganz eingestellt", sagte Bruni mit einem Lachen.
In den Zeitungen sieht sie aber lieber andere Promis als Geschichten über sich selbst. Sie lese gerne Promi-Magazine, sagte die First Lady - "wenn nichts über mich darin steht".
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