Im Berufungsverfahren gegen jene Tirolerin, die CSI-Miami-Star David Caruso mit dem Umbringen bedroht hatte, ist am Mittwoch vom Oberlandesgericht Innsbruck das erstinstanzliche Urteil von sieben Monaten unbedingter Haftstrafe auf fünf heruntergesetzt worden. Der Berufung wegen Nichtigkeit der "gefährlichen Drohung" wurde keine Folge geleistet. Die 41-Jährige wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingeliefert.
"Das Strafmaß ist etwas überhöht", meinte Richter Erich Wieder bei der Urteilsbegründung und setzte es auf fünf Monate herab. Als mildernd für die Entscheidung seien die "eingeschränkte Dispositionsfähigkeit zum Tatzeitpunkt" sowie das Teilgeständnis der Frau gewesen.
Gutachten
Das Gefahrenpotenzial der Frau sah die psychiatrische
Sachverständige, Karin Treichl, noch gegeben. Mit "großer
Wahrscheinlichkeit" könne diese erneut Straftaten begehen. Die 41-Jährige
leide an einer "schweren Persönlichkeitsstörung". "Die Behandlung muss in
einem stationären Setting beginnen und kann infolge je nach Fortschritt
ambulant fortgesetzt werden", führte Treichl aus.
Dieses Gutachten beurteilte der Richterstand als schlüssig. Den Drohungsvorsatz und das Opfer in Angst zu versetzen seien gegeben, weshalb die Tirolerin in eine Anstalt nach Niederösterreich eingeliefert werde. Die Verurteilte hatte versucht, der Anstalt zu entkommen und eine "intensive psychotherapeutische Behandlung" ambulant zu beginnen. "Geben sie mir die Möglichkeit, mich zu beweisen", hatte die Mutter einer Tochter Richter Wieder gebeten.
In der Hauptverhandlung am 14. April war die Innsbruckerin verurteilt worden und hatte Berufung eingelegt. Sie hätte sich allerdings bereits am 19. Juli 2008 zum ersten Mal am Landesgericht Innsbruck verantworten müssen. Die 41-Jährige setzte sich aber nach Mexiko ab und tauchte erst Ende Februar 2009 in einem Hotel in Tijuana wieder auf. Dort wurde sie von den mexikanischen Behörden "wegen fremdenfeindlicher Übertretungen" verhaftet. Im Anschluss wurde die Tirolerin nach Deutschland abgeschoben. Ende März traf sie schließlich nach zehnmonatiger Flucht in der Innsbrucker Justizanstalt ein.