40-minütige Privataudienz über Klimawandel & interreligiösen Dialog.
Der britische Thronfolger Prinz Charles und seine Gemahlin Camilla, Herzogin von Cornwall, sind am Montag im Vatikan vom Papst empfangen worden. Die Privataudienz dauerte etwa 40 Minuten. Klimawandel und interreligiöser Dialog standen im Mittelpunkt des Gesprächs. Der britische Monarch ist weltliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche, welche auf das Schisma von König Heinrich VIII. Tudor im 16. Jahrhundert zurückgeht.
Entfremdung
Der theologische Dialog zwischen Rom und den
Anglikanern war nach dem historischen Treffen zwischen Papst Paul VI. und
dem anglikanischen Primas und Erzbischof von Canterbury, Arthur Ramsey, 1966
im Vatikan aufgenommen worden. Die Einführung der Priester- und
Bischofsweihe für Frauen bei den Anglikanern hatte jedoch zu einer
gravierenden Entfremdung geführt. Zahlreiche Exponenten vor allem des
hochkirchlichen konservativen Flügels der Anglikaner wie der Londoner
Bischof Graham Leonard waren deswegen zum Katholizismus übergetreten.
Charles und Camilla sind am Sonntagnachmittag in Rom eingetroffen und wurden vom italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano empfangen. Der Prince of Wales hielt am Montagvormittag vor der italienischen Abgeordnetenkammer eine Ansprache zum Thema umweltfreundliches Wirtschaftswachstum, Klimawandel und Landwirtschaft.
Am Dienstag wird das Paar nach Venedig weiterreisen. Charles wird an einem Seminar über die Sanierung Venedigs teilnehmen. Mit Camilla wird er dann das Theater La Fenice besuchen, das vor wenigen Jahren restauriert wurde. Seit dem Jahr 2000 hat Charles bereits zweimal Italien besucht. Zuletzt war der Kronprinz zur Beisetzung von Johannes Paul II. im April 2005 im Vatikan. Wegen der Trauerfeiern hatte er damals seine Hochzeit mit seiner zweiten Frau Camilla verschoben.