Tod bei Domina

Comtesse Larissa war sein Schicksal

10.06.2008

Tennislegende Horst Skoff war bester Kunde der Domina "Comtesse Larissa". Vermutlich hat er auch die letzte Nacht seines Lebens mit ihr verbracht.

Zur Vollversion des Artikels
© APA
Zur Vollversion des Artikels

Horst Skoff hatte viele Geheimnisse. Das größte aber rankt sich jetzt um den Tod des Tennisstars. Wie berichtet, wurde der 39-Jährige am Samstag um 0.30 Uhr leblos in einem Hamburger Hinterhof gefunden. Der Notarzt diagnostizierte einen Herzinfarkt – und konnte den Kärntner vorerst reanimieren. In einer Klinik kämpften Intensivmediziner dann stundenlang um Skoffs Leben. Doch um 19 Uhr starb die Tennislegende.

Sex-Studio
Seltsam für die Ärzte: schwere Gesichtsverletzungen des Patienten. Und seltsam für die Polizei: der Fundort des Österreichers. Denn gleich neben dem Hinterhof betreiben Dominas ihr Sex-Studio. Also nahm die Kripo Ermittlungen über „bedenkliche Hintergründe“ von Skoffs traurigem Ende auf.

Obduktion
Die Obduktion ergab: kein Fremdverschulden. Die „fragwürdigenHämatome“ im Gesicht stammen offenbar vom Sturz nach dem Infarkt. Pikanter die Resultate der Kripo: Skoff war offiziell an der Elbe, um Sponsoren für seinen Nachwuchs-Cup zu treffen. Tatsächlich aber wurde er am Flughafen von zwei Frauen abgeholt. Und eine davon dürfte jene Domina sein, zu deren besten Kunden der ehemalige Tenniscrack zählte: „Comtesse Larissa“, ansässig in München, aber offenbar so gut in ihrem Job, dass Skoff sie schon öfter nach Wien – und auch nach Hamburg einfliegen ließ.

Allüren
Der sexuelle Appetit passt gut zu Skoffs Biografie. Der Kärntner, der einst als Österreichs größtes Tennistalent galt, zweifacher Junioren-Weltmeister war und als Profi Giganten wie Pete Sampras und Boris Becker bezwang, legte Wert darauf, mehr zu sein als eine Sportmaschine.Tatsächlich war Skoff immer auch ein Lebemann mit einem Hang zu Allüren. Es gab Geraune um Sex-Exzesse und Kokainkonsum, es gab Gerüchte, dass ihm sein Vermögen (Preisgeld im Lauf der Karriere: 1,6 Millionen Dollar) zwischen den Fingern zerrann.

Doping
Doch seine Schwächen machten Skoff auch sympathisch. Sogar seinen Abgang vom Tenniszirkus empfanden viele Fans als stark: Weil eine positive Dopingprobe verschüttet wurde, legte Skoff den Schläger nieder – und gegen das Ergebnis Protest ein. Die Klage brachte ihm rund 800.000 Euro.

Die investierte der König der Courts und Eskapaden in den Ausbau eines Bauernhofes – und in den Ankauf eines Bordells in seinem Heimatort Kühnsdorf. Es heißt „Dolce Vita“ – und zählte auch zu Horst Skoffs Geheimnissen.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel