Am Mittwoch kommen König Abdullah und seine schöne Gattin nach Wien. Wer ist die Frau an seiner Seite.
Mindestens ebenso überraschend wie der Sohn des charismatischen Monarchen Hussein, Abdullah, fand sich dessen schöne Gemahlin Prinzessin Rania vor neun Jahren in der neuen Rolle als Königin Jordaniens wieder. Die gebürtige Palästinenserin wuchs in einem weltgewandten Elternhaus in Kuwait auf und genoss eine moderne Erziehung. Heute ist die Mutter dreier Kinder Schirmherrin einer Reihe von Projekten, die vor allem hilfsbedürftigen Kindern und Jugendlichen zu gute kommen.
Einsatz für Jugendliche in Not
Die Königin hat in
zahlreichen sozialen, karikativen und medizinischen Institutionen für die
unterprivilegierten Bevölkerungsschichten, aber auch in kunsthistorischen
Gremien Funktionen inne. Ihr besonderes Augenmerk gilt der Betreuung von
Jugendlichen in Not. 1995 gründete Rania die Jordan River Foundation, die
Kleinkredite an bedürftige Familien vergibt, 1998 eine Initiative gegen
Kindesmissbrauch. 2000 wurde auf ihr Betreiben hin ein Kinderhilfszentrum in
Amman eröffnet. Auch mit dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF besteht eine
Kooperation.
Die Königsgemahlin wurde 1971 als Rania Faisal Yassin in Kuwait geboren, wo sie die amerikanische Schule besuchte. Ihr Vater, ein palästinensischer Arzt, war aus dem israelisch besetzten Westjordanland - die Familie stammt aus Toulkarem - in das Emirat geflohen. 1990 musste die Familie im Zuge des Golfkriegs Kuwait wieder verlassen. Sie kam in die jordanische Hauptstadt Amman, wo Rania den damaligen Prinzen Abdullah kennenlernte.
Betriebswirtin
1991 schloss Rania ihr Studium der
Betriebswirtschaft an der Amerikanischen Universität in Kairo ab. Sie
arbeitete anschließend in einer Bank und in einem Wirtschaftsunternehmen in
Jordanien, wo sie Abdullah kennenlernte. 1993 fand die Hochzeit Ranias mit
dem Haschemiten-Prinzen, dem ältesten Sohn König Husseins, statt.
Ranias palästinensische Herkunft gilt als großer Vorteil für das haschemitische Königshaus. Mehr als die Hälfte der über 5 Millionen Bewohner des Königreichs am Jordan hat palästinensische Wurzeln. Diese bedeutende Bevölkerungsgruppe, die dem Nahost-Friedensprozess skeptisch gegenübersteht, ist nicht immer zufrieden mit der versöhnlichen Politik des jordanischen Königshauses gegenüber dem Nachbarland Israel.
Gemäß der Tradition der Haschemiten-Dynastie erhielt Rania den Titel einer Königin von ihrem Ehemann zuerkannt. Jordanien hat zwei Königinnen, Rania und Nur, die letzte (vierte) Ehefrau und Witwe des 1999 verstorbenen Monarchen Hussein. Nach dem Willen Husseins wurde der ältere Sohn von Königin Nur, Hamza, Kronprinz. Das Königspaar hat selbst vier Kinder: Prinz Hussein, geboren 1994, Prinzessin Imam, geboren 1996, sowie Prinzessin Salma und Prinz Hashem, die 2000 bzw. 2005 bereits im Königspalast von Amman das Licht der Welt erblickten.