Polster-Scheidung

Der geheime Ehevertrag

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Lisi Poster will bei der Scheidung von ihrem Toni viel Geld. Mit einer prominenten Zeugin will sie seinen Ehebruch beweisen. Doch ein Vertrag kommt ihr in die Quere.

Kommenden Mittwoch, Punkt 13.30 Uhr, hat Richterin Ursula Kovar vom Bezirksgericht Wien-Hietzing eine heikle Aufgabe zu bewältigen: Im Scheidungsverfahren des Jahres stehen einander Toni und Lisi Polster gegenüber – im Mittelpunkt der Verhandlung wird aber eine Dritte stehen: Michaela Heintzinger, Tonis Ex-Dancing Stars-Partnerin und von Lisi in Fleisch und Blut vorgeführter Scheidungsgrund.

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Mit Michaela Heintzinger als Zeugin will die Noch-Frau des Ex-Kickerstars die entscheidenden Punkte in der Polsterschlacht um sehr viel Geld holen. Lisi Polster verlangt eine monatliche Zahlung von 3.000 Euro, eine Fünfzimmerwohnung in Hietzing mit Terrasse und Garten, sowie einen sehr hohen sechsstelligen Betrag.

Heintzingers Aussage soll beweisen, dass Ehemann Toni „ehewidrige sexuelle Beziehungen“ (O-Ton Scheidungsklage) unterhalten hat. Mit dem Nachweis der Untreue will Lisi Polster ein Dokument aushebeln, das Toni für seine Trumpfkarte hält: den Ehevertrag, der ÖSTERREICH vorliegt.

Ehevertrag als Eigentor
Dieses Dokument könnte sich noch zum Eigentor für Lisi Polster entwickeln. Denn in dem Ehevertrag ist festgehalten, dass der Ehefrau im Scheidungsfall „nur“ 2.000 Euro monatlich, eine kleinere 100-Quadratmeter-Wohnung sowie eine niedrigere Zahlung zustehen.

Lisi Polster selbst hatte diesen Ehevertrag 2000 nach zehn Jahren Ehe verlangt und selbst entworfen. Abgefasst hat ihn der Wiener Anwalt Skender Fani, jahrzehntelanger Berater der Familie. Fani: „Lisi ist zu mir gekommen und wollte den ersten Ehevertrag aus dem Jahr 1990 abändern, weil in der Zwischenzeit mehr Vermögen zusammengekommen ist. Sie selbst hat die Forderungen aufgestellt und sich dabei in Deutschland beraten lassen.“

In ihrer Scheidungsklage verlangt Lisi Polster ihren Anteil am beträchtlichen Vermögen aus Bar-, Beteiligungs- und Immobilienwerten von Wien bis Florida. Der Ehevertrag könnte ihr aber im Wege stehen. Den Satz „Die Ehegatten vereinbaren, dass jene Vermögenswerte, die von Herrn Anton Polster in die Ehe eingebracht wurden, im Falle der Auflösung der Ehe, aus welchem Grund immer, ausschließlich ... Herrn Polster zufallen sollen, und Frau Elisabeth Polster erklärt schon jetzt, keinerlei Ansprüche auf diese Vermögenswerte zu haben“ hat sie selbst unterschrieben. Außerdem verzichtet Lisi Polster auf „jedweden Unterhalt“.

Diesen für sie nachteilhaften Vertrag will die Ehefrau jetzt mit dem Nachweis bekämpfen, dass ihr Toni untreu war. Dancing Stars-Partnerin Heintzinger sei ihm bei der Rumba zu nahe gekommen. Polster-Anwalt Fani gibt sich gelassen: „Frau Heintzingers Aussage ist irrelevant. Toni hat sie erst nach der ersten Trennung von Lisi kennengelernt. Sie kann also kein Scheidungsgrund sein.“

Dass die Ehe schon länger zerrüttet war, bestätigt auch Tonis Mutter Waltraud. Die beiden hätten sich bereits 2005 und 2006 kurzfristig getrennt.

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Waltraud Polster, die Mutter von Kickerstar Toni Polster, nimmt erstmals zum Scheidungskrieg von Lisi und Toni Polster Stellung.

ÖSTERREICH: Frau Polster, sind Sie enttäuscht von Ihrer Schwiegertochter, dass sie einen derartigen Rosenkrieg eröffnet hat?

Waltraud Polster: Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zur Lisi und liebe sie wie mein eigenes Kind. Wie haben sogar gemeinsam Reisen unternommen. In der Vorwoche hat sie mich noch besucht. Da habe ich zum ersten Mal versucht, mit Lisi über die Scheidung zu sprechen. Aber ohne Erfolg. Ich habe zur ihr gesagt: ‚Lisi, sag mir was du willst, und ich rede mit dem Toni. Versuchen wir, es in Ruhe zu lösen, denn was jetzt über die Bühne geht, ist nicht dein Niveau.' Aber die Lisi ist aufgesprungen, hat gesagt, dass sie das jetzt durchzieht, und verließ mein Haus mit Tränen in den Augen.

ÖSTERREICH: Nach der Veröffentlichung der Vermögenswerte entsteht der Eindruck, dass Ihr Sohn ein Geizkragen ist, der vor seiner Frau sein Vermögen verheimlichen will.

Polster: Wie Toni in der Öffentlichkeit dargestellt wird, geht wirklich unter die Gürtellinie. Ja, er ist sparsam, aber nicht geizig oder gierig. Lisi hatte immer ein gutes Leben. Sie konnte sich kaufen, so viel sie wollte, der Toni hat nie nachgefragt, wie viel sie mit der Kreditkarte ausgibt. Sie soll auch etwas bekommen, denn sie hat das Leben von Toni jahrelang mitgetragen. Aber das kann man auch anders regeln.

ÖSTERREICH: Verstehen Sie, war­um Lisi Polster sich von Ihrem Sohn trennen will?

Polster: Der Toni hat mir einmal gesagt, dass die Lisi nicht so eine Ehe führen will wie ich mit meinem Mann. Aber mein Leben ist gar nicht mit jenem von der Lisi vergleichbar. Ich habe 36 Jahre gear­beitet und auch zwei Kinder großgezogen, auf die ich beide stolz bin. Neben dem Job habe ich den Toni als Kind zum Fußball gebracht, ihn zu Matches begleitet. Diesen Stress kennt die Lisi gar nicht, weil sie ihn nie hatte.

ÖSTERREICH: Hat Ihr Sohn versucht, die Ehe zu retten?

Polster: Ich habe immer versucht, mich aus der Ehe rauszuhalten. Aber was ich weiß: Toni hat einiges unternommen, um die Ehe zu retten. Er ist sogar zur Paartherapie mit Lisi gegangen.

ÖSTERREICH: Ihre Noch-Schwiegertochter behauptet, dass sie vom Vermögen Ihres Sohnes nichts wusste. Können Sie das glauben?

Polster: Sie wusste alles, was da ist. Lisi hatte in alles Einblick gehabt. Sogar ich weiß über die Wohnungen Bescheid. Denn solange die beiden im Ausland lebten, habe ich mich um alles gekümmert. Ich habe für Toni die Überweisungen der Kreditraten erledigt und vieles mehr. Als die beiden nach Wien übersiedelt sind, habe ich Lisi alles übergeben, damit sie sich selbst darum kümmert.

ÖSTERREICH: Wann haben Sie eigentlich gemerkt, dass es in der Ehe Ihres Sohnes kriselt?

Polster: Das liegt schon länger zurück. Da lebten sie noch in Köln. Als Toni beruflich einmal in Wien war, haben wir uns getroffen, und da hat er mir von Problemen erzählt.

ÖSTERREICH: Sie kennen Lisi Polster seit über zwanzig Jahren. Hat sie sich in letzter Zeit stark verändert?

Polster: Ja. Vor allem ihre Sprache und ihre Ausdrucksweise hat sie plötzlich stark geändert. Ich habe mich gefragt, was jetzt wieder los ist. Ehrlich gesagt habe ich ihre Veränderung auf eine Midlife-Krise zurückgeführt.

ÖSTERREICH: Wenn Lisi nach der Scheidung zu Ihnen kommen würde, würden Sie sie in ihr Haus lassen?

Polster: Mein Herz schlägt immer noch für Lisi. Ich würde sie in den Arm nehmen und sie fragen, was ihr da passiert ist. Und dann würde ich ihr einen Neustart vorschlagen.

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