Nachdem die Staatsanwaltschaft Berlin ihre Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann eingestellt hat, meldete sich der Rammstein-Sänger zu Wort.
Die Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann (60), unter anderem wegen des Verdachts der Begehung von Sexualdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, wurden eingestellt, wie heute bekannt wurde. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Berlin am Dienstag mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Lindemann gegen deren Wille sexuelle Handlungen an Frauen vorgenommen habe.
Auch für den Vorwurf, er habe ihnen willensausschaltende Substanzen gegeben oder ein Machtgefälle gegenüber minderjährigen Sexualpartnerinnen ausgenutzt, gebe es keine Beweise. Die Ermittlungen waren im Juni durch Anzeigen Dritter im Zusammenhang mit Berichterstattung durch die Presse eingeleitet worden. Mehrere Frauen hatten zuvor - teilweise anonym - Lindemann beschuldigt und Situationen zum Teil von Partys nach Konzerten geschildert, die sie teils als beängstigend empfunden hätten.
Die Staatsanwaltschaft teilte nun mit, dass Opfer oder Zeugen sich nicht gemeldet hätten oder nicht auffindbar seien. "Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich - auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens - an Journalistinnen und Journalisten." Es sei daher nicht möglich gewesen, Vorwürfe "ausreichend zu konkretisieren" oder die Glaubwürdigkeit von möglichen Opfern zu klären.
Ermittlungen eingestellt: Das sagt Rammstein-Star Lindemann
Till Lindemann zeigt sich erleichtert und äußerte sich auf seiner eigenen Instagram-Seite am Dienstagnachmittag erstmals. "Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben", schreibt der 60-jährige Musiker.
Der Anwalt von Lindemann teilte am Dienstag mit, die schnelle Einstellung belege, "dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Beweise bzw. Indizien zutage gefördert haben, um meinen Mandanten wegen der Begehung von Sexualstraftaten anklagen zu können. An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran." Im Internet und in den Medien sei es zu "schwerwiegenden Vorverurteilungen" ohne Grundlage gekommen. Man werde weiter juristisch gegen unzulässige Darstellungen vorgehen.
"Das war viel Rauch um nichts", sagt Strafverteidiger Burkhard Benecken gegenüber "Bild". Er rechnete genau mit diesem Ausgang des Verfahrens. Er betont, dass es für Stars aber immer besonders hart sei, wenn solche Vorwürfe in die Öffentlichkeit gelangen. "Promis sind symbolisch gesprochen strafrechtlich Freiwild. Denn die Erfahrung zeigt, dass immer etwas hängen bleibt. Auch wenn die Personen unschuldig sind."