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U-Haft für Welfenprinz

Ernst August jetzt in Haft

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Er ging auf sein Verwalterehepaar los, zerschlug Fenster.

Wels/Grünau im Almtal. Skandalprinz Ernst August von Hannover, 66, sitzt seit Montagabend in einer Einzelzelle in der Justizanstalt Wels (OÖ): „Eine Richterin entscheidet nun über die U-Haft“, so Christoph Weber, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels zu ÖSTERREICH: „Es besteht Tatbegehungsgefahr und Tatausführungsgefahr“.
 
Wiederholungstäter. Im Klartext bedeutet das: Der Welfenprinz ist eine Bedrohung für sich, seine Umwelt. Montag hat er in seinem Jgadhaus in Grünau im Almtal abermals völlig die Krontrolle über sich verloren der bereits dritte Wut-Anfall in kürzester Zeit (siehe unten): Er hat seine langjährige Haushälterin und deren Mann, Oberförster desJagdreviers, „verbal gefährlich bedroht“, bestätigt Staatsanwalt Weber. Er wolle einen Schlägertrupp schicken, sollte sich das „Ehepaar nicht endügültig vom Anwesen schleichen“.
 
Mit einem ausgerissenen Verkehrsschild zertrümmerte er ein Fenster. Das war zuviel: Das Verwalterpaar fürchtete um das Leben seiner Kinder, rief die Polizei.
 
Body-Cam. Das Jagdhaus (vollgestopft mit alten Waffen, siehe rechts), wurde von 10 Polizeibeamten abgeriegelt, Ernst August festgenommen. Die Polizisten setzten Bodycams ein. Jeder Schritt wurde dokumentiert. Bei seiner ersten Verhaftung im Juli hat er noch angezeigt, dass die Polizei ihn misshandelt habe. Damals wurde Ernst August sogar für eine Nacht in die Psychiatrie eingewiesen.
 
Selbstgefährdung. Jetzt sitzt er wieder. Seine Freunde machen sich indes große Sorgen um ihn. Er habe ein Alkoholproblem, nehme seine Medikamente nach einer Krebserkrankung falsch, hat jeden Kontakt zu seinen Vertrauten abgebrochen, lebt einsam auf dem Landgut, sagen sie. Jetzt werden ihm gefährliche Drohung, Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgworfen – 3 Jahre Haft drohen.
 

Polizei räumte Waffenarsenal in Jagdhaus

Die zuständige Bezirkshauptmannschaft hat ein Waffenverbot verhängt.
 
Grünau. Nach der Festnahme sind am Dienstagnachmittag bei einer Hausdurchsuchung alle Waffen aus dem Jagdhaus von Ernst August (66) entfernt worden. Dabei handelte es sich vor allem um Jagdwaffen, zum Teil auch historische Gewehre, die aber theoretisch noch funktionieren und Jagdmesser.
 
Kein Promi-Bonus“. Über den 66-Jährigen ist zudem ein Waffenverbot verhängt worden. Der Prinz verliert auch Jagd- und Waffenschein. Alois Lanz, Bezirkshauptmann der zuständigen BH Gmunden verweist auf §12 im Waffengesetz, wonach das Waffenverbot ausgesprochen werden kann, wenn Gefahr für Menschen oder fremdes Eigentum besteht.
 
Als Grundlage dient der Bericht der Polizei. „Er kann dagegen Rechtsmittel einlegen“, sagt Lanz und: „Bei mir gibt es keinen Promi-Bonus.“ Am 15. Juli, nach den ersten gewalttätigen Vorfällen, waren Ernst August sämtliche Pistolen abgenommen worden. 
L.Eckhardt

Dramatische Chronologie: Todesdrohung, Verhaftung & Psychiatrie

 
15. Juli 2020: Ernst August ruft die Polizei, er werde mit Mord bedroht, sagt er. Als die Polizei eintrifft, geht er auf die Beamten los. Er wird festgenommen, der Amtsarzt steckt ihn für eine Nacht in die Psychiatrie. Der Prinz kommt aber frei, seine Pistolen muss er abgeben. Ernst August klagt, die Polizeibeamten hätten ihn schwer misshandelt.
 
22. Juli 2020: Mit einem Baseballschläger fährt er mit dem Taxi zur Polizeistation Scharnstein. Weil diese zu ist, bedroht er zwei Polizistinnen, die er zufällig bei einer Verkehrskontrolle entdeckte.
 
7. September 2020: Wieder rastet der Welfenprinz aus. Er bedroht seine Haushälterin und seinen Oberförster. Festnahme. Jetzt Entscheidung über U-Haft.
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