Einst servierte Alfons Schuhbeck (74) in seinen Münchner Edelrestaurants Weihnachtsmenüs der Extraklasse, doch diese Zeiten sind längst vorbei. Der ehemalige Starkoch, der wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde, verbringt Heiligabend und die Feiertage in der offenen JVA-Außenstelle Rothenfeld
Seit Februar 2024 sitzt der einstige Gewürz-Papst in der Außenstelle Rothenfeld, nachdem er zuvor in der JVA Landsberg untergebracht war. Dort darf er bleiben, obwohl ihm neue Vorwürfe, darunter Betrug bei Corona-Hilfen, einen weiteren Prozess im Jahr 2025 einbringen könnten. Sein Anwalt Nicolas Stieger betont gegenüber der deutschen "Bild"-Zeitung: "Es gibt keinen Grund, ihn nach Landsberg zurückzuverlegen. Er könnte ja auch freigesprochen werden.“
Für das Weihnachtsfest steht in Rothenfeld kein Fünf-Gänge-Menü auf dem Plan. Stattdessen gibt es ein schlichtes "Kindermenü“: Am Heiligabend beginnt der Tag mit einer Cremesuppe, gefolgt von Spaghetti Bolognese (wahlweise Napoli für Vegetarier) und Salat. Am Abend wird Wurstaufschnitt (oder frisches Gemüse) mit Roggenbrot und Semmeln serviert. Dazu gibt es Kinderpunsch, denn Alkohol ist im Gefängnis streng verboten.
Auch ein kleines Weihnachtspaket wird jedem Insassen ausgehändigt. Der Inhalt: Milch, Obst und eine Süßigkeit – bescheiden, aber immerhin ein Zeichen der Festtage. An den Feiertagen bleibt der Speiseplan einfach. Am 25. Dezember gibt es Hähnchenschenkel mit Reis und Salat sowie abends wieder Wurstaufschnitt oder Gemüse. Am zweiten Feiertag folgt eine Nudelsuppe mit paniertem Hähnchenschnitzel und Nudelsalat, abends Käse und eine Kiwi.
Doch nicht nur das spartanische Festessen drückt auf die Stimmung des einstigen TV-Kochs. Im Oktober wurde er erneut angeklagt, unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Subventionsbetrug und der Veruntreuung von Arbeitsentgelt in Hunderten Fällen. Sollte das Gericht die Anklage zulassen und Schuhbeck schuldig sprechen, könnte sich seine dreijährige Haftstrafe verlängern.