Chats aufgetaucht

Was die Gefängniswärter über Boris Becker dachten

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Die britische Zeitung "The Times" hat eine Whatsapp-Gruppe von Gefängnismitarbeitern veröffentlicht, die einen Skandal auslösten. Es handelt sich um Mitarbeiter jenes Gefängnisses in dem auch Boris Becker vor zwei Jahren einige Wochen einsaß.

Enthüllungen der britischen "Times" sorgen derzeit Wirbel um das Skandal-Gefängnis Wandsworth in London. Chats zeigen, wie Gefängnismitarbeiter über Häftlinge gelästert und frauenfeindliche Nachrichten und Fotos geteilt haben sollen. So postete etwa ein Beamter nach dem Selbstmord eines Gefangenen das Bild eines tanzenden Mannes und schrieb dazu: "Noch einer beißt ins Gras."

Die Gefängniswärter machten auch Witze über die deutsche Tennis-Legende Boris Becker (56). Der 56-Jährige saß im Jahr 2022 acht Monate seiner Strafe von zweieinhalb Jahren Haft ab. Er soll während seines Insolvenzverfahrens Vermögenswerte in Höhe von 2,5 Millionen Pfund verheimlicht haben. Vier Wochen war Becker in Wandsworth, bevor er nach Huntercombe verlegt wurde.

"Er wird heute sicher ein paar neue Bälle sehen ..."

Ein Gefängnisbeamter teilte mit, dass der ehemalige Tennis-Star "verängstigt aussah, als er hereinkam". Ein anderer Beamter antwortete: "Haben Sie ihm einen Schlag ins Gesicht gegeben? Wäre super gewesen. Hätte ich gerne gesehen." Er fügte hinzu: "Er wird heute Abend ganz sicher ein paar neue Bälle sehen." Das Wort "balls" wird im Englischen sowohl für "Bälle" als auch für "Hoden" verwendet.

Ein Sprecher von Boris Becker sagte gegenüber der "Times", dass er zuvor keine Kenntnis von dem „verstörenden Chatverlauf“ gehabt habe. Der Inhalt "passe nicht zu seinen Erfahrungen in Wandsworth", so der Sprecher. Das Gefängnispersonal habe sich ihm gegenüber "immer anständig und respektvoll verhalten."

Eine Gefängnis-Sprecherin äußerte sich zu den Enthüllungen und sagte: "Dies war wirklich verabscheuungswürdiges Verhalten, das die harte Arbeit der überwiegenden Mehrheit unseres Gefängnispersonals befleckt. Die beiden beteiligten Beamten wurden letztes Jahr entlassen."

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