Zeit vergeudet
Diana könnte heute noch leben
20.11.2007
Ein britischer Chirurg hat den Rettungshergang des Diana-Todes analysiert: Nach dem Unfall in Paris wurde womöglich wertvolle Zeit vergeudet.
Prinzessin Diana könnte nach Einschätzung eines britischen Chirurgen womöglich heute noch leben, wenn nach ihrem tödlichen Unfall in Paris nicht wertvolle Zeit verschenkt worden wäre. Möglicherweise hätte sie eine halbe Stunde früher ins Krankenhaus gebracht werden können, sagte der führende britischer Chirurg Thomas Treasure am Montag vor einem Gericht in London. Zwar sei noch am Unfall wertvolle Hilfe geleistet worden, auf dem Weg ins Krankenhaus sei die Zeit jedoch "geschwunden".
Überlebenschance trotz schwerer Verletzungen
Zwar seien die
Verletzung der Prinzessin äußerst schwer gewesen, räumte Treasure ein.
Theoretisch hätte sie nach seiner Darstellung jedoch überleben können, wenn
sie schneller in der Klinik gewesen wäre und Spezialisten schon auf sie
gewartet hätten - und wenn ein Chirurg ihren Brustkorb von oben und nicht
seitlich geöffnet hätte. Auf die Frage des Richters, ob in einer
entscheidenden Phase Zeit vergeudet worden sei, antwortete Treasure: "Ich
glaube, Gelegenheiten wurden verpasst (...) Wenn ich mir das rückblickend
anschaue (und frage) 'war da etwas zu retten?', ist die Antwort 'ja, gerade
noch so'."
Fuhr der Rettungswagen zu langsam?
Den Ermittlungen zufolge wurde
Diana binnen 35 Minuten nach dem schweren Unfall in einem Pariser Tunnel im
August 1997 um 1.00 Uhr früh aus dem verunglückten Mercedes geborgen. Noch
am Unfallort blieb ihr Herz stehen, und sie wurde wiederbelebt. Die
Prinzessin wurde in einen Krankenwagen gebracht, allerdings wurde ihr
Zustand erst gegen 01.40 Uhr für so stabil befunden, dass sie in die Klinik
gebracht werden konnte. Der Fahrer wurde demnach angewiesen, vorsichtig zu
fahren, um Dianas Zustand nicht zusätzlich zu gefährden. Nur wenige Meter
vor Krankenhaus entfernt musste der Rettungswagen für rund fünf Minuten
anhalten, als der Blutdruck der Prinzessin lebensbedrohlich schwach wurde.
In der Klinik kämpften die Ärzte um ihr Leben, gaben aber um vier Uhr früh
auf.