'Starmania 3'
Die Auftaktshow in der oe24-Kritik
06.10.2006
oe24.at hat die Auftaktshow gesehen – und urteilt gnadenlos und ausführlich über die einzelnen Performances.
Stimmungsvoller Auftakt zu “Starmania 3”: Alle 18 Kandidaten sangen zusammen „Sing For Me“, den neuen Song der Show. Als Allererstes kam Johnny auf die Bühne, der 22-jährige Kärntner hatte die Ehre, die ersten Zeilen des „Starmania“-Songs zum Besten zu geben. Nach einer kurzen Vorstellung der 18 Kandidaten – die ersten neun haben jetzt den Anfang gemacht, die weiteren starten erst am 23. Oktober – ging es nach kurzen Ausflügen zu den Castings, Kommentaren der Juroren Markus Spiegel, Monika Ballwein und Eberhard Forcher sowie einer kurzen Beschreibung, wie „Starmania 3“ abläuft, ans Eingemachte.
Martin: „Angel“
Startnummer eins gehörte Martin. Der 16-Jährige aus Waidegg in Kärnten gehört zwar zu den jüngsten, aber mit 1,90 Metern auch zu den größten Starmaniacs. Robbie Williams’ „Angels“ war das Lied, mit dem er sich in die zweite Runde singen wollte. Hörte man ihn vor seiner Nummer reden, wunderte man sich: Wie hat er es mit seiner dünnen Stimme zu „Starmania“ geschafft? Aber kaum auf der Bühne, merkte man davon – zum Glück – nichts mehr. Und je mehr Zeilen gesungen wurden, desto kraftvoller und dynamischer wurde der Song.
Hannes Eder, der in der Show die Performances der Starmaniacs analysiert, hatte nur Worte des Lobes für Martin übrig. Meinte sogar, zurzeit sei seine Stimme (und Figur) sogar besser als die von Mr. Williams himself.
Saalvoting: 7,7. oe24.at-Fazit: Gut gemacht, aber ob das reichen wird?
Dagmar: „God Is a DJ“
Die 24-jährige Oberösterreicherin brauchte nicht einmal zwei Zeilen, um das Publikum auf ihre Seite zu bringen. Ob es an ihrer Stimme lag – die zweifellos kraftvoll ist, aber sehr an jene von Verena Pölzl (die letzte „Starmania“-Siegerin) erinnert – oder daran, dass sie einfach viele Freunde mitgebracht hat? Ein Blick aufs Publikum zeigt es: Es sind viele mitgekommen. Trotzdem: Die Hoffnung bleibt, dass dies nicht alles war, was Dagmar auf den Stimmbändern hat.
Hannes Eder: „Das Ganze war etwas ungelenk, aber man weiß ja nicht, was noch drinnen steckt.“
Saalvoting: 7,0. oe24.at-Fazit: Sehr hübsch, aber als eine der besten 18 von fast 2.500 Bewerbern? Das war wohl die Aufregung.
Johnny: „This Love“
Der gelernte Grafiker, der in Ungarn aufgewachsen ist und jetzt in Kärnten lebt, hat die Jury mit einem eigenen Lied überzeugt. Diesen Vorteil hatte er in der Show nicht. Brauchte er aber auch nicht. Dass der Bühnenerfahrung hat, sah man auf den ersten Blick. Schließlich ist er nicht nur Grafiker, sondern auch Tänzer und Sänger. Das Publikum hatte er sofort im Griff, über die Stimme brauchen wir gar nicht erst zu reden. Einfach top!
Hannes Eder erkannte, dass Johnny auf der Bühne quasi daheim ist: „Du lebst den Song, wie du ihn gerade singst.“
Saalvoting: 8,1.oe24.at-Fazit: Großartig. Der muss auf jeden Fall ins Finale!
Birgit: „I Don't Wanna Wait”
Die 25-Jährige, die in Wien lebt, wollte sich mit dem „Dawsons’s Creek“-Lied in die Herzen der Österreicher singen. Die Performance war gut. Nicht herausragend, aber gut. Und vor allem: Mit ihrer außergewöhnlichen Frisur und der Eisenkette um den Hals hebt sie sich von den anderen Starmaniacs ab, will nicht lieb und brav wirken wie so viele andere, sondern wie sie ist.
Hannes Eder bezeichnete Birgit gleich als Pippi Langstrumpf, die aber besser singen kann – wenn auch mit kleinen Fehlern.
Saalvoting: 7,3. oe24.at-Fazit: Nicht schlecht, aber ich kann das Lied einfach nicht mehr hören!
René: „You're Beautiful“
Es mutete etwa eigenartig an, dass der Glatzkopf mit den vier Schlangen als Haustier, ein Liebeslied von James Blunt zum Besten gab. Aber: Nach nur wenigen Sekunden hatte er das Publikum. Arabella Kiesbauer nannte ihn gleich „Schmusetiger“ – und er gab’s zu: „Erwischt.“
Auch Hannes Eder wusste nicht so recht, wie er René einschätzen sollte, entschied sich aber für: „Du schaust aus wie Meister Proper und du singst auch noch so sauber.“
Saalvoting: 7,3. oe24.at-Fazit: Zwar hätte er sich etwas mehr bewegen und etwas mehr Mimik ins Spiel bringen können, aber es war ja schließlich keine Rocknummer.
Nach René war dann kurz Auflockerung angesagt – und zwar mit den „Leider nein“-Kandidaten. Zum Brüllen. Aber kein Mitleid mit den dort Gezeigten: Viele machen ja auch nur beim Casting mit, um zu den „Leider nein“ zu kommen.
Mario: „Bad Day“
Und weiter ging’s mit Mario, den 17-jährigen Steirer. Für sein junges Alter konnte „die Pippn“, wie er sich selbst bezeichnet, durchaus überzeugen. Locker – und in coolem Outfit – stolzierte er über die Bühne, lachte ins Publikum, flirtete mit den Zuschauern – und bekam sogar Zwischenapplaus.
Hannes Eder war begeistert – und hofft, dass der Steirerbub nicht rausfliegt und noch lange in Wien U-Bahn-Fahren kann.
Saalvoting: 7,3. oe24.at-Fazit: Auch wir kaufen dir eine Monatskarte für die Wiener Linien!
Tanja: „I Still Believe“
Hobby-Model und jetzt angehende Sängerin Tanja, 23 und aus Oberösterreich, hat sich Mariah Careys Hit „I Still Believe“ aus der Kategorie Feelings ausgesucht. Wer die Blondine zum ersten Mal sah, schrieb sie wohl als nicht ernst zu nehmend ab. Aber: weit gefehlt! Großartige Stimme, die das Lied gut rüberbrachte. Vielleicht hätte etwas mehr Kraft nicht geschadet.
Hannes Eder hielt zwar die Stimme für super, die Songwahl aber für misslungen: „Du hast eine gute Stimme, aber Mariah Carey ist nicht irgendwer.“
Saalvoting: 7,0. oe24.at-Fazit: Der Anfang ist gut gemacht und sie wird sicher noch zeigen, dass sie an Kraft zulegen kann.
Andy: “Basket Case”
Der 30-jährige Vorarlberger zählt zu den älteren Semestern bei “Starmania”. Für den Auftakt hat er sich eine Rocknummer von „Green Day“ ausgesucht. Die Stimmung lief zwar gleich auf Hochtouren, doch für diesen Song hätte es mehr an Kraft gebraucht. Keine Frage, es verstand es, das Publikum mitzureißen, und er fegte auch wirbelnd über die Bühne, aber auch das ging sofort auf Kosten der stimmlichen Performance.
Hannes Eder war zwar begeistert, bekrittelte aber einige falsche Töne, die der fetzigen Bühnenshow zum Opfer fielen, und meinte: „Da geht noch mehr.“
Saalvoting: 7,3. oe24.at-Fazit: Cooler Junge, aber in den gezeigten Casting-Szenen überzeugte er mehr.
Nadine: "Bridge Over Troubled Water"
Das 16-jährige Küken aus Tirol hat sich ein stimmgewaltiges Lied für ihr TV-Debüt ausgesucht. Und konnte die Erwartungen vollends erfüllen. Dass da ein 16-jähriges Mädchen singt, konnte man sich fast gar nicht vorstellen. Der lauteste und längste Applaus des Abends gehörte jedenfalls ihr.
Hannes Eder: „Das war die Stimme des Abends.“
Saalvoting: 8,2. oe24.at-Voting: Nadine gehört auf jeden Fall zu den besten der ersten Runde. Kompliment!