Unsterblich
Die ganze Welt denkt an Prinzessin Diana
30.08.2007
Schon zu Lebzeiten hielt Prinzessin Diana die royale Familie auf Trab. Und selbst zehn Jahre nach ihrem tragischen Unfall-Tod sorgt ihre Gedenkfeier für Aufruhr.
Diana-Fans aus aller Welt sind am Freitag in London zusammengekommen, um der vor zehn Jahren tödlich verunglückten "Prinzessin des Volkes" zu gedenken. Am Kensington-Palast - der einstigen Residenz von Prinzessin Diana - legten sie Blumen nieder. Am Zaun vor dem Stadtschloss am Hyde-Park brachten Fans Hunderte von Grußkarten, Bilder der Prinzessin, Fahnen und Poster an.
Leben in zwei Teile gespalten
Während des Gedenkgottesdienstes
zum zehnten Jahrestag des Todes von Prinzessin Diana haben ihre Söhne mit
bewegenden Worten an ihre Mutter erinnert. Der tragische Autounfall, bei dem
Diana 1997 in Paris umkam, habe sein Leben und das seines älteren Bruders
William in zwei Teile gespalten, sagte der 22-jährige Prinz Harry vor rund
500 geladenen Gästen: die Zeit vor dem Unfall und die Zeit danach.
Harry: "Einfach die beste Mutter der Welt"
"Es
war unbeschreiblich schrecklich und traurig", sagte Harry, der damals
erst zwölf Jahre alt war und bei seinem Vortrag nun Tränen unterdrücken
musste. "Sie war einfach die beste Mutter in der Welt", sagte
Harry. "Sie war unser Schutzengel, Freund und Beschützer. (...) Wir
vermissen sie." Wichtig sei nun, seine Mutter so in Erinnerung zu
behalten, wie sie gewesen sei: Lustig und liebevoll. William hatte zuvor
einen Text des Apostels Paulus an die Epheser über die Liebe Jesu' aus der
Bibel verlesen.
Gedenkgottesdienst
Die königliche Familie und mehr als 400
geladene Gäste sind bei dem Gedenkgottesdienst in der Guards Chapel
eingefunden, der Kapelle der königlichen Wachregimenter unweit des
Buckingham-Palastes. Die Zeremonie mit Königin Elizabeth II. wird von Dianas
Söhnen, den Prinzen William und Harry, angeführt. Zu den prominenten Gästen,
die auf Wunsch der Söhne eingeladen wurden, gehören die Popstars Elton John
und Cliff Richard sowie der Starfotograf Mario Testino.
Al Fayed organisierte eigene Gedenkfeier
Der Vater des
Diana-Geliebten Dodi Al Fayed, der bei dem Autounfall am 31. August 1997 an
der Seite der Prinzessin starb, hat im Londoner Luxus-Kaufhaus Harrods eine
Gedenkveranstaltung organisiert. Der ägyptische Multimillionär und
Harrods-Besitzer Mohammed Al Fayed ließ dafür Fenster des Kaufhauses zum
Andenken an Diana und Dodi dekorieren und zwei britische Staatsflaggen auf
Halbmast setzen.
In Paris keine offizielle Veranstaltung
Schon am Vorabend ihres
zehnten Todestages haben sich erste Anhänger der britischen Prinzessin Diana
am Ort ihres tödlichen Autounfalls, der Pont de l'Alma in Paris,
eingefunden. In der französischen Hauptstadt waren keine offiziellen
Veranstaltungen zum Gedenken an die beliebte Prinzessin geplant, auch fand
an der Unglücksstelle - anders als in manchen Vorjahren - diesmal keine
Nachtwache auf den 31. August statt.
Blumen und Fotos von Fans
Diana-Fans hatten jedoch Dutzende
Blumensträuße und Fotos an der goldfarbenen Flammenskulptur über dem Tunnel
niedergelegt, in dem Diana und ihr Freund Dodi Fayed am 31. August 1997 kurz
nach Mitternacht auf der Flucht vor Paparazzi tödlich verunglückt waren.
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Vor allem die Zusage am Gottesdienst von Camilla Parker-Bowles - einst Scheidungsgrund - wurde öffentlich mit Empörung aufgenommen. Daraufhin sagte Prinz Charles zweite Ehefrau kurzerhand ihre Teilnahme wieder ab. "Nach genauer Überlegung glaube ich, dass meine Anwesenheit die Aufmerksamkeit vom ursprünglichen Anlass ablenken könnte“, ließ sie in einem Statement wissen.
Charles mit Camillas Entscheidung nicht einverstanden
Seitdem
hängt der Haussegen schief, da Charles die Entscheidung missbilligt. Wenn am
Freitag Millionen von Menschen weltweit um die „Prinzessin der Herzen“
trauern, dann wird ihre einstige Nebenbuhlerin alleine durch die Berge von
Birkham wandern. Jüngst erschüttern Berichte, dass etwa Charles auch auf
Dianas Schwester Sarah scharf war, die ehrenwerte Gesellschaft.
Gedenkgottesdienst ohne Kameras
Bei dem von William und Harry
organisierten Gedenkgottesdienst am Freitag in der Guards Chapel in den
Wellington Barracks dürfen hingegen keine Kameras dabei sein, alle Straßen
im näheren Umkreis werden abgesperrt. Anders als beim Begräbnis wird es auch
keine Großbildschirme geben, lediglich Lautsprecher dokumentieren das
Geschehen im Innern der Kapelle. Ganz privat und im engsten Familienkreis
soll Lady Di gedacht werden: 30 Mitglieder der Royal Family, darunter 12
ihrer Patenkinder, sowie weitere 500 Gäste sind geladen. Auf der Gästeliste
stehen außerdem 110 Repräsentanten von Dianas Charitys, sowie
Premierminister Gordon Brown und Ex-Staatsoberhaupt Tony Blair.
Kirchliche Hommage für Di
Während des Gottesdienstes werden
von den Prinzen ausgesuchte, persönliche Gebete des Erzbischofs von
Canterbury, Dr. Rowan Williams, verlesen. Sie handeln von Dianas
„Großzügigkeit und Bereitschaft zu helfen, die vielen Menschen Hoffnung und
Glück gebracht hat.“
Prinz William plant Charity-Buch
Auch Mohammed Al Fayed, Vater
von Dianas Liebhaber Dodi, der immer noch an ein Mordkomplott glaubt, wird
der Feier fernbleiben. Allerdings werden in seinem Londoner Kaufhaus
Harrod’s um Punkt 11 Uhr zwei Schweigeminuten eingelegt und die Fahnen auf
Halbmast gesetzt, um an Diana zu erinnern.
Für ausreichend Erinnerungen
ist bereits gesorgt: Prinz William plant ein Charity-Buch mit
unveröffentlichten Privataufnahmen aus Dianas Jugend und Notizen früherer
Weggefährten.