Zwei Monate vor Geburt des Babys erlebt Salzburg eine entspannte Anna Netrebko. ÖSTERREICH traf den Opern-Weltstar beim Sightseeing.
Als die junge Dame in dem rosa-violetten Mini auf den Platz tritt, schießen Touristen auf sie zu. Die Frau ist kurz irritiert, denkt an Fans, Paparazzi, Reporter. Doch die Gruppe deutet nur auf den Apparat in ihrer Hand. "Foto, Foto, können Sie bitte von uns ein Foto machen.“
Die Dame in rosa-violett und mit den modischen Goldsandalen lächelt, drückt ab und spaziert weiter. Unerkannt.
Eine Szene ohne Bedeutung, wenn es sich bei der Frau nicht um einen Weltstar handeln würde: Anna Netrebko (36), Sopranistin und in dieser Funktion Star vieler Salzburger Festspiele. Heuer ist sie in Karenz (Comeback am 29. Dezember in Verdis La Bohème an der Met in New York), kann die Festspielstadt als Touristin genießen. Und Fotos schießen.
ÖSTERREICH erlebte eine Anna Netrebko wie man sie selten sieht. Lokalaugenschein Samstagnachmittag in Salzburg. Zufällig spaziert uns die Diva über den Weg. Es ist 14 Uhr und sie ist am Weg ins In-Lokal "Triangel", trifft sich dort mit vier Freundinnen.
Straßenmusik
Sie bleibt eineinhalb Stunden, schlendert dann
weiter in Richtung Domplatz. Als sie bei einem Straßenmusikanten vorbei
kommt, greift dieser zum Instrument und spielt auf. Anna Netrebko hüpft wie
ein Mädchen zu den Klängen. Ausgelassen. Es ist ein russisches Lied, das der
Straßenmusikant spielt.
Das Wunder: Niemand erkennt die scheue Sopranistin
Sie
marschiert an Fotografen, ORF-Kameras vorbei, an Hunderten Touristen, die an
diesem Samstagnachmittag die Innenstadt bevölkern. Netrebko geht in die
Kirche am Domplatz, fragt sogar einen Touristen, ob er nicht ein
Erinnerungsfoto von ihr machen kann. Dann fährt sie mit der Bahn auf den
Mönchsberg. Zum Schluss steigt sie in eine Kutsche, lässt sich von einem
Fiaker durch die Stadt fahren, winkt, als sie den ÖSTERREICH-Fotografen
sieht.
Premiere
Es sind Fotos, die Freude machen. Wir sehen eine Anna
Netrebko, der die Schwangerschaft (Baby kommt im September) offensichtlich
gut tut. Sie sieht blendend aus, wirkt entspannt. Vielleicht liegt es daran,
dass auch ihr Freund hier ist: Erwin Schrott (36), Vater des gemeinsamen
künftigen Sohnes. Der Bassist steht ab kommenden Sonntag in Claus Guths
Neuinszenierung der Mozartoper Don Giovanni als Leporello auf der Bühne.
Netrebko will den ganzen Sommer über in Salzburg bleiben.
Foto: (c) Enders