Zimmermann wurde 80 Jahre alt, mit "Aktenzeichen XY... ungelöst" lockte er ein Millionenpublikum vor die Bildschirme.
Eduard Zimmermann, Vater des Fernseh-Klassikers "Aktenzeichen XY... ungelöst", ist tot. Er starb am Samstag in einer Münchner Seniorenresidenz im Alter von 80 Jahren, wie seine Tochter Sabine am Sonntag mitteilte. "XY" brachte das reale Verbrechen live in die Wohnzimmer und lockte ein Millionen-Publikum vor die Bildschirme.
Zurückgezogen gelebt
"Mein Vater hat immer
selbstbestimmt gelebt und in den letzten Stunden deutlich gezeigt, dass es
jetzt gut und der richtige Zeitpunkt gekommen ist", sagte Eduard
Zimmermanns Tochter Sabine. Der letzte öffentliche Auftritt von Zimmermann,
der seit Bestehen seiner Sendung immer "Ganoven-Ede" genannt wurde
und auch lange durch das Magazin "Vorsicht Falle" führte, war am
10. Mai 2007 bei einem Fest rund um die 400. Ausgabe seines
Kriminalmagazins. Danach zog er von seinem Wohnsitz in der Schweiz nach
München. Seitdem wurde er zusehends dement und schwächer. Die Beerdigung
soll im engsten Familienkreis stattfinden.
ZDF-Intendant Markus Schächter würdigte Zimmermann als einen Pionier des Realitätsfernsehens in Deutschland. Zimmermann habe die Möglichkeiten des Fernsehens für die Verbrechensbekämpfung früh erkannt und konsequent eingesetzt. "Dabei hat er seine Werteorientierung zum Maßstab seiner Arbeit gemacht", sagte Schächter. Am heutigen Sonntag will das ZDF mit einer Sondersendung um 23.30 Uhr seinen beliebten Moderator ehren
"Ganoven-Ede"
Zimmermann wurde am 4. Februar 1929 in
München geboren. Neben "XY" berichtete Zimmermann mehr als 30
Jahre lang in "Vorsicht Falle" über "Nepper, Schlepper,
Bauernfänger". Vor mehr als 40 Jahren ging "Ganoven-Ede"
- wie Zimmermann durchaus mit Respekt und Anerkennung genannt wurde - mit "XY"
erstmals via Fernsehen auf Gangsterjagd und schuf damit den Vorläufer
späterer Reality-Shows. Die 1967 vom ZDF gestartete Sendung entstand ab 1968
in Zusammenarbeit mit dem ORF und dem Schweizer Fernsehen. Ein
Millionen-Publikum saß vor den Bildschirmen, wenn er mit den Worten "Guten
Abend, verehrte Zuschauer" die Fernseh-Fahndung eröffnete. 1997 gab
Zimmermann die Moderation ab.