Star-Mime Harald Krassnitzer ist der beliebteste TV-Kommissar in Österreich! Das Sieger-Interview. Plus: Die beliebesten TV-Kommissare.
Sein Name ist Eisner, Major Moritz Eisner. Als einziger österreichischer Kommissar hat er die Lizenz, am Tatort zu ermitteln. Star-Mime Harald Krassnitzer (48) spielt seit neun Jahren den manchmal mürrischen, oft auch sehr emotionalen Chef-Polizisten aus Wien und lockt zweimal pro Jahr bis zu 850.000 Seher vor die Bildschirme.
TV-AUSTRIA-Wahl
Bei der Online-Wahl auf oe24.at kürten die
TV-AUSTRIA-Leser Krassnitzer mit 26,54 Prozent zum beliebtesten Kommissar
Österreichs! „Ich nehme die Wahl an“, scherzt Krassnitzer geschmeichelt.
„Mit viel Freude und auch viel Demut – ein Danke an die Leser.“
Krassnitzer-Festtage
Diese Woche, am 12.12., wartet ein
besonderes Highlight: Krassnitzer zeigt seine Vielfältigkeit als
Charaktermime und spielt im anspruchsvollen Drama Verlassen einen
verzweifelten Vater. Auch Tatort-Fans müssen nicht lange auf den
liebevoll-kautzigen Major Meisner warten. Noch vor Weihnachten, am 21.12.,
spielt der ORF die Tatort-Premiere Granit und am 4. Jänner den Austro-Tatort
Baum der Erlösung (jeweils ORF 2, 20.15 Uhr).
Mit TV-AUSTRIA sprach der Mime über seine Popularität, die Tatort-Rolle und warum er kein Frauenheld sein möchte:
TV-AUSTRIA: Gratulation! Sie haben unsere Wahl zum beliebtesten
TV-Kommissar gewonnen.
Krassnitzer: Das freut mich
(lacht)! In erster Linie bedeutet es ja, dass man die Arbeit doch noch
halbwegs richtig macht.
TV-AUSTRIA: Im Austro-Tatort spielen Sie Kommissar Moritz Eisner. Was
macht Ihre Rolle so beliebt?
Krassnitzer: Ich mag die
Mischung aus Schludrigkeit und Engagement. Da versteckt sich das Schicksal
vieler Österreicher. Bisschen Meckern, aber im Grunde mit dem zufrieden
sein, was ist.
TV-AUSTRIA: Wie nahe kommt die Figur Ihrem Charakter?
Krassnitzer:
Eigentlich gar nicht. Das Spannende ist, dass ich all die Sachen
ausleben kann, die ich mir selbst nicht zugestehe. Goschert sein, auch
politisch unkorrekt. Er greift zu unorthodoxen Mitteln. Das ist für mich
eine Spielwiese.
TV-AUSTRIA: Viele Ihrer Fans sind Frauen. Tut es Ihrem Ego gut, als
Frauenliebling zu gelten?
Krassnitzer: Es wäre traurig,
wenn ich darauf mein Ego aufbaue. Das versuche ich seit zehn Jahren zu
vermeiden – nämlich wieder in diese Bubenpubertätsfalle zurückzufallen. Man
darf sich nicht darauf verlassen, ein Frauenheld zu sein. Wenn man es mit
Frauen zu tun hat, muss man hart arbeiten und sich auf sie einlassen.
Zurzeit trennen sich so viele (Becker, Ferres, etc.) und oft hat es damit zu
tun, dass man an der Beziehung nicht arbeitet.
TV-AUSTRIA: Sie leben seit 10 Jahren unverheiratet mit Schauspielerin
Ann-Katrin Kramer zusammen. Wie funktioniert das bei Ihnen?
Krassnitzer:
Wir reden viel und wir leisten uns auch den Luxus des Streitens.
Wenn ich mit Ann-Katrin nicht gestritten hätte, wäre ich auf vieles, was bei
mir in der Schieflage war, nicht draufgekommen.
TV-AUSTRIA: Sie sind beide TV-Stars. Wie versuchen Sie privat eine
Normalität zu schaffen?
Krassnitzer: Ganz einfach,
in dem man nach wie vor den Mist selber runterbringt, den Staubsauger in die
Hand nimmt oder in der Lage ist, einem kranken Kind eine Hühnersuppe zu
machen. Ohne das Gefühl zu haben, man sei ein Weichei.
TV-AUSTRIA: Haben Sie keine Nannys, Putzfrauen & Chauffeure?
Krassnitzer:
Nein, weil ich erstens weiß, woher ich komm und das ist eine sehr
einfache Familie gewesen. Zweitens glaube ich nicht an das Prinzip,
permanent vor mir her schieben zu müssen, ein Star zu sein. Das ist viel
heiße Luft. Im Fernsehen zu sein ist a priori noch keine Leistung.
TV-AUSTRIA: Gab es auch Zeiten, in denen Sie wenig Geld hatten?
Krassnitzer:
Zwischen 16 und 23 habe ich viele Jobs gemacht, die mir nebenbei erlaubt
haben, weiter Theater zu spielen. Ich war Kellner, habe Teppiche ausgefahren
und wenn das Geld ganz knapp war, habe ich manchmal Flaschen zurück
getragen, um mir von dem Pfand ein Mittagessen zu kaufen.
TV-AUSTRIA: Sie sind in Salzburg geboren, haben ein Haus in Tirol und
wohnen in Deutschland. Wo wird Weihnachten gefeiert?
Krassnitzer:
Weihnachten wird in der Nähe von Wuppertal gefeiert, wo wir wohnen. Sehr
klassisch mit Weihnachtsbaum und Familie und Geschenken für unseren Sohn Leo
und viel reden und den Abend genießen und zwei Tage kochen (lacht).
So haben Sie gewählt: Die 10 beliebtesten Kommissare
1. Harald Krassnitzer |
Der beliebteste Kommissar |
Austro-Kommissar. Als Moritz Eisner am „Tatort“ begeistert Krassnitzer die Nation. Voting: 26,54% |
2. Kristina Sprenger |
Soko Kitz |
Die taffe Blondine ermittelt in Kitzbühel. Ein Quotenhit! Voting: 20,06% |
3. Axel Prahl |
"Tatort" Münster |
Nordischer Typ. Der deutsche Mime bildet mit Jan Josef Liefers ein geniales Duo. Voting: 15,08% |
4. Uwe Kocksich |
Donna Leon |
Italo-Held. Als Commissario Brunetti versprüht der Star-Mime viel Charme. Voting: 6,28% |
5. Hannelore Hoger |
Bella Block |
Herbe mit Herz. Als Kommissarin immer auf der richtigen Spur und mit Gefühl. Voting: 4,78% |
6. Senta Berger |
Unter Verdacht |
Polizei-Lady. Mit viel Spürsinn geht sie als Eva Prohacek stets ihren eigenen Weg. Voting: 3,71% |
7. Wolfgang Böck |
Trautmann |
Ein echter Wiener. Als unbequemer Polizist Trautmann mischt Böck Wien auf. Voting: 3,66 % |
8. Dominic Raake |
"Tatort" Berlin |
Edler Ritter. Hauptkommissar Ritter unterwegs in der deutschen Hauptstadt. Voting: 3,43% |
9. Edgar Selge |
Polizeiruf 110 |
Einarmiger Star. Kommissar Taube schnappt trotz Handicap jeden Verbrecher. Voting: 3,21% |
10. Ulrike Folkerts |
"Tatort" |
Vollweib. Kommissarin Lena Odenthal ist in Ludwigshafen auf Quotenjagd. Voting: 3,14% |
Foto: (c) Ursula Düren/dpa/APA