Aufstand der Neid-Gesellschaft gegen den neuen Society-Star Dominic Heinzl.
Wenn ORF-Mitarbeiter derzeit aus den Fenstern des Funkhauses in Wien blicken, gefällt den meisten gar nicht, was sie sehen. Direkt gegenüber, in der Argentinierstraße 31, wird derzeit gehämmert, gestemmt und gebaut, was das Zeug hält. Kein Wunder. Die Baufirma steht unter Zeitdruck.
Eine Million
Bis 6. Dezember soll hier im Untergeschoss und im
Erdgeschoss Dominic
Heinzls neue Heimat im ORF entstehen: 420 m² Bürofläche, 18
Arbeitsplätze, ein Studio und High-Tech zum Schneiden und Produzieren seiner
Society-Sendung. Rund eine Million Euro wird der Umbau kosten, bisherige
ORF-Einrichtungen (Betriebsrat, Betriebsarzt, Radioarchiv) mussten umziehen,
damit Heinzl ab 11. Jänner auf
Sendung gehen kann. Und zwar als direkte Konkurrenz gegen das
ORF-Flaggschiff „ZiB 1“.
Eine Million für Heinzls neuen Arbeitsplatz, und das in Zeiten von Sparplänen und Krise im ORF.
„Die Frage ist, kann man sich das leisten?“
„Das ist
ein sehr schlechtes Signal an die Mitarbeiter. Die Frage ist: Kann und soll
man sich das jetzt leisten?“, kritisiert ORF-Betriebsratschef Gerhard Moser
im ÖSTERREICH-Gespräch. Für Moser ist das neue Heinzl-Haus direkt beim
Funkhaus „eine klare Fehlplanung“. Begründung: „Man hätte schon viel früher
wissen müssen, dass man die Sendung ja auch irgendwo produzieren muss. Da
hätte es sicherlich billigere Varianten gegeben.“
Das lässt ORF-Kommunikationschef Pius Strobl nicht gelten. Im Gegenteil. „Das ist sicherlich der billigste Weg für den ORF.“ So würden etwa die Aufnahmen im Studio völlig ohne ORF-Personal auskommen. Das alleine spare schon viel Geld. Zudem werde das ganze Haus, das der ORF besitzt, aufgewertet.
Eigenproduktion
„Der ORF wurde immer kritisiert, dass er
US-Serien statt Eigenproduktionen zeigt. Jetzt machen wir auf dem
Programmplatz eine Eigenproduktion, und das kostet eben Geld“, wehrt sich
Strobl. Meldungen, wonach der Bau rund 1,3 Millionen kosten würde, hätten
„keinerlei Grundlage“. Alles in allem würde der Umbau am Ende „knapp eine
Million kosten“.
Heinzl selbst will sich zur Causa nicht äußern: „Kein Kommentar.“