Hollywood im Oscar-Taumel: Duell der besten Freunde – und ein Stummfilm-Wunder.
4.300 Festgäste defilieren heute Nacht über den berühmtesten roten Teppich der Welt. Die 84. „Academy Awards “ gehen im gewohnten Prachtsaal über die Bühne. Geändert hat sich nur der Name: Das Kodak Theatre heißt seit wenigen Monaten Hollywood and Highland Center, weil der Kodak-Konzern pleite ging.
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Stummfilm-Wunder
Sensationen sind bei der Vergabe der 3,85 Kilo schweren Goldmännchen angekündigt. Allen voran, weil ein Film, der eigentlich eine Liebeserklärung an die gute alte Zeit ist, zu den absoluten Favoriten zählt. The Artist wird als der potenzielle Abräumer gehandelt. Der in Schwarz-Weiß gedrehte Stummfilm aus Frankreich geht heute Nacht mit 10 Nominierungen ins Oscar-Rennen
. Es wäre der erste Stummfilm seit über 80 Jahren, der die Trophäe gewinnt – und das im Zeitalter der 3D-Technik. Klingt wie ein Treppenwitz der Filmgeschichte.
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Meryl Streep könnte für "The Iron Lady"einen Oscar als beste Hauptdarstellerin bekommen.
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Jessica Chastain darf sich Hoffnungen für ihre Rolle in "The Help" machen.
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Auch Michelle Williams ist als beste Hauptdarstellerin im Rennen.
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Für "The Girl with the Dragon Tattoo" ist Rooney Mara als beste Hauptdarstellerin für einen Oscar nominiert.
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Janet McTeerist für "Albert Nobbs" gelistet.
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George Clooney ist für sein Familiendrama "The Descendants als bester Hauptdarsteller nominiert.
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Nick Nolte ist für "Warrior" als bester Nebendarsteller für einen Oscar im Rennen.
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Close darf sich für ihre Hauptrolle in "Albert Nobbs" Hoffnungen auf die Statue machen.
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Woody Allen ist für "Midnight in Paris" nominiert.
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Melissa McCarty geht ins Rennen um den Oscar in der Kategorie "beste weibliche Nebenrolle" für den Film "Bridesmaides".
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Berenice Bejo hat gute Karten für ihre Rolle in "The Artist".
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Max von Sydow darf sich in der Kategorie "bester Hauptdarsteller auf eine Nominierung freuen.
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Auch Gary Oldam ist über seine Oscar-Nominierung für "Tinker Tailor Soldier Spy" überglücklich.
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Regie-Altmeister Martin Scorsese steht abermals auf der berühmten Nominierungsliste.
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Ein ganz heißer Kandidat für einen Oscar ist "The Artist"-Hauptdarsteller Jean Dujardin.
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Viola Devis wurde für ihre Rolle in "The Help" nominiert.
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Der schöne Brad Pitt geht ebenfalls ins Rennen um einen goldenen Jungen.
Clooney vs. Pitt
Das spannendste Duell des Abends
liefern sich die „Best Bodys“ Brad Pitt
(Moneyball) und George Clooney (The Descendants). Beide sind für die beste männliche Hauptrolle nominiert. Pitt kämpft um seine erste Trophäe. Für Clooney wäre es der zweite Oscar. Den beiden Beaus könnte Stummfilmstar Jean Dujardin einen Strich durch die Rechnung machen. Er gilt als der Geheimfavorit.
Auch bei den „besten Damen“ ringen mit Meryl Streep (Iron Lady) und Viola Davis (The Help) ebenfalls zwei Freundinnen. Michelle Williams hat in der Rolle als Marilyn Monroe auch gute Chancen.
>>> Video-Trailer: Diese Filme haben Oscar-Chancen
Wahlkampf für Oscar
Um den Goldkerl Oscar überreicht zu bekommen, investieren die Stars viel Geld. Bis zu einer Million Dollar geben die Nominierten für ihre PR-Kampagnen aus, die strategisch wie ein US-Wahlkampf geplant sind: Inserate werden in den wichtigsten Film-Gazetten geschalten. Die Stars besuchen unzählige Partys, um den Academy-Mitgliedern Avancen zu machen. Dazu kommen Talk-Show-Auftritte, Zeitungsinterviews, Twitter- und Facebook-Offensiven.
70 Feste
Der Oscar-Wahnsinn geht vor allem beim Feiern ab: 70 Partys sind angesetzt, das Kultmagazin Vanity Fair organisierte gar einen sieben Tage langen Feste-Marathon. 650 Kilo Hummer werden für die Stars gekocht.
Die Partylaune soll eine kleine „Oscar-Krise“ übertünchen: Die meisten nominierten Filme waren „Box Office“-Misserfolge. Vielleicht liegt es auch am alternden Patriarchat der 5.765 Juroren der „Academy“: 94 Prozent sind weiß, 77 Prozent sind Männer. Und bloß zwei Prozent sind unter 40 Jahren.
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Oscar-Talk 1: Clooney wettet mit Pitt um Oscar
Die Traummänner Brad Pitt (48) und George Clooney (50) sind beste Kumpel – doch heute Rivalen bei der Oscar-Schlacht um die „Best Actor“-Statue. Clooney glänzte als gehörnter Ehemann im Familiendrama The Descendants, Pitt als gewiefter Baseball-Manager in Moneyball. Damit die Rivalität nicht zu arg wird, sollen beide eine witzige Wette abgeschlossen haben, so US-Reports: Sollte Pitt gewinnen, muss George einen Abend lang Babysitter für die sechsköpfige Kinderschar spielen. Siegt Clooney, muss Pitt seine Jacht am Comer See schrubben. Vielleicht kommt’s ja auch anders – und „Artist“ Jean Dujardin schnappt beiden den Preis weg.
Oscar-Talk 2: Streep war 17 Mal nominiert
Mit 17 Nominierungen ist Meryl Streep (62) unbestrittene Oscar-Queen: Heute könnte sie mit ihrer so kraftvollen wie authentischen Darstellung von Großbritanniens „Eiserner Lady“ Margaret Thatcher ihre dritte Goldstatue einheimsen. In Hollywood wird bereits gescherzt: Ihr Mitspielen in einem Film bedeute die „automatische Nominierung“. Spannend macht es heuer aber Rivalin Viola Davis.
Oscar-Talk 3: Schafft Stummfilm Sensation?
Ein Stummfilm in Zeiten der 3D-Kinos? Der Geniestreich des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius eroberte Filmkritiker im Sturm und ist mit zehn Oscar-Nominierungen schon jetzt die Sensation des Galaabends.
Die romantische Komödie spielt in Hollywood zwischen 1927 und 1932, als Tonfilme dem Genre den Garaus machen. Es begeistert Hauptdarsteller Jean Dujardin. Und es verzückt vor allem der süße Filmhund „Uggy“. Der Jack-Russell-Terrier ist ein Star in Hollywood, er wedelte bereits in Water for Elephants und Mr. Fix It.
Harvey Weinstein kaufte die US-Rechte, machte den Film zum Oscar-Hit.