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Bruce Jenner: "Ja, Ich bin eine Frau!"
25.04.2015
Seit Monaten wird spekuliert, jetzt ist es gewiss. Er ist eine Sie!
Bruce Jenner fackelt nicht lange. "Soll ich meinen Pferdeschwanz aufmachen?", fragt der Ex-Olympiasieger und Stiefvater von TV-Sternchen Kim Kardashian zu Beginn eines in den USA seit Wochen mit Spannung erwarteten Fernsehinterviews. "Warum nicht, wir reden ja genau darüber. Ich mache meinen bescheuerten Pferdeschwanz auf."
Zum Vorschein kommt eine glänzende und gepflegte lange Haarmähne - und kurz darauf spricht der 65 Jahre alte Jenner dann auch aus worüber US-Medien seit Monaten spekulierten: "Ich bin eine Frau." Als er das sagt sieht er stolz aus. Entschlossen sogar!
"Wir werden die Welt verändern!"
Dass er transsexuell sei, habe er schon als kleiner Bub gewusst. Damals habe er heimlich die Kleider seiner Mutter und Schwester angezogen. "Mein Gehirn ist viel mehr weiblich als männlich. Es ist schwer für Menschen das zu verstehen, aber so ist meine Seele." Er habe einige Schönheitsoperationen hinter sich und Hormone genommen, sei aber nicht vollständig umoperiert. Jahrzehntelang habe er nur ganz wenigen Menschen davon erzählt aber nun wolle er sich nicht mehr länger verstecken: "Wir werden die Welt verändern."
Für sein Outing wählt Jenner die ganz große Bühne: Ein TV-Interview beim Sender ABC mit der in den USA sehr prominenten Moderatorin Diane Sawyer zur besten Sendezeit am Freitagabend. "Heute haben Millionen Menschen gelernt, dass jemand, den sie kennen, transsexuell ist", kommentiert Sarah Kate Ellis, die Präsidentin der schwul-lesbischen Organisation Glaad. Jenners Geschichte werde "unzählige Menschen auf der Welt beeinflussen".
Positive Reaktionen
Wochen im Voraus war das Interview beworben worden. Millionen Amerikaner schalteten ein, Tausende diskutieren im Internet darüber - ein Paukenschlag in der Promi-Welt. "Das ist Mut", lobt die Sängerin Lady Gaga per Kurznachrichtendienst Twitter und der HipHop-Labelgründer Russell Simmons schreibt: "Wir erleben gerade wie Geschichte geschrieben wird." Auch seine ganze Familie zeigte auf Twitter und Co. wie sehr sie ihren geliebten Bruce unterstützen.
So unterstützen ihn Familie und Prominente
Jahrzehntelang hatte Jenner als Macho und Sex-Idol gegolten. 1976 gewann er Zehnkampf-Gold bei Olympia, war danach auf zahlreichen Titelblättern abgebildet, im Weißen Haus zu Gast und spielte in mehreren Filmen mit. Jenner war dreimal verheiratet, zuletzt mehr als 20 Jahre mit Kris Jenner. Im vergangenen Jahr ließ sich das Paar scheiden. Die beiden sind Eltern von Kendall und Kylie und haben aus früheren Ehen jeweils vier weitere Kinder. Kris ist die Mutter von Kourtney, Kim, Khloe und Robert Kardashian. Der Familien-Clan ist unter anderem durch die Reality-Serie "Keeping Up With the Kardashians" bekannt.
"Kim kann am Besten damit umgehen!"
Für die Großfamilie sei sein Kampf mit den Geschlechtern nicht einfach gewesen, gibt Jenner zu. Seine beiden ersten Frauen unterstützen den 65-Jährigen öffentlich, Kris Jenner will sich zunächst nicht äußern. Die Familie werde das Interview aber gemeinsam schauen, hatte Kim Kardashian zuvor angekündigt.
Kim Kardashian sei es auch, die mit seiner Transsexualität am besten umgehen könne, erzählt Bruce Jenner. Dazu gebracht habe sie ihr Ehemann, der Rapper Kanye West. "Er hat zu ihr gesagt: "Ich kann mit der schönsten Frau der Welt verheiratet sein und das bin ich. Ich kann die schönste Tochter der Welt haben und die habe ich. Aber ich bin nichts, wenn ich nicht ich selbst sein kann." Seitdem ist Kim diejenige, die es bei weitem am besten akzeptiert und mit der ich am einfachsten darüber sprechen kann."
Neue Doku-Soap für Bruce
Seine weitere Umwandlung zur Frau will Jenner natürlich ebenfalls von Fernsehteams begleiten lassen. "Ich hoffe, dass alles gut wird. Ich fühle, dass alles gut wird. 2015 wird ganz schön aufregend." Es sei sein letztes Interview als Mann gewesen, aber seinen neuen Frauennamen wolle er noch nicht verraten. "Wie sollen wir dich nennen?", fragt Jenners Tochter Casey. "Ihr könnt mich "Dad" nennen. Ich werde immer euer Dad sein." Und alleine dafür verdient Bruce schon Respekt.