Filmstar plant auch ein Lokal in Saransk: Medienrummel um Neo-Russen.
Der in Russland eingebürgerte Schauspieler Gerard Depardieu will auch in seiner neuen Heimat als Gastronom wirken. Geplant sei, dass der Filmstar ("Cyrano de Bergerac") ein Lokal in Saransk rund 650 Kilometer südöstlich von Moskau eröffne, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung der Agentur Interfax. Depardieu erhielt in der Hauptstadt der Teilrepublik Mordwinien in einer Zeremonie seine Aufenthaltsgenehmigung.
Am Sonntag ließ sich der Künstler dann im früheren Kriegsgebiet Tschetschenien im Nordkaukasus von umstrittenen Republikchef Ramsan Kadyrow empfangen, der Depardieu persönlich am Flugzeug abholte. "Mir gefällt Tschetschenien sehr gut. Hier leben offene warmherzige Leute", sagte Depardieu. Kritiker werfen Kadyrow schwere Menschenrechtsverstöße vor. "Gott sei Dank ist die Zeit gekommen, dass weltberühmte Menschen in Russland leben wollen", sagte Kadyrow.
Offiziell wohnt Depardieu in Saransk in der Demokratie-Straße 1 in einer Wohnung von Nikolai Borodatschew, dem Chef des staatlichen Filmarchivs. In seinem Geburtsland Frankreich besitzt Depardieu bereits mehrere Restaurants.
"Ich sage allen, dass Russland ein offenes Land ist mit großartigen Traditionen und einer reichen Kultur", erzählte Depardieu. "Um sich eine Meinung bilden zu können, muss man hier sein und darf nicht überholte Vorurteile verbreiten." Der Schauspieler hatte Frankreich im Streit um eine geplante hohe Reichensteuer Frankreich den Rücken gekehrt.