Der Schauspieler starb 74-jährig an den Folgen eines Prostatatumors.
Ein Hollywood-Rebell ist tot: Der durch den Kultfilm "Easy Rider" berühmt gewordene Filmschauspieler und Regisseur Dennis Hopper ist mit 74 Jahren gestorben. Aus seinem Familienkreis wurde am Samstag bekannt, dass Hopper am Abend zuvor in Venice bei Los Angeles seinem Prostatakrebsleiden erlegen ist. Seine Angehörigen und seine engsten Freunde seien bei ihm gewesen.
Weltruhm
Mit "Easy Rider" (1969) war Hopper 1969 zu Weltruhm
gelangt. Er führte Regie und war als Motorradrocker an der Seite von Peter
Fonda und Jack Nicholson zu sehen. Zuletzt arbeitete er bei der TV- Serie
"Crash" nach dem gleichnamigen Oscar-gekrönten Film von 2004 mit. Doch schon
im Oktober sagte er alle Termine ab, um sich ganz auf seine Behandlung
konzentrieren zu können.
Außer im Film, Fernsehen und auf der Bühne machte sich Amerikas einstiges Enfant terrible auch als Kunstsammler, Maler und Fotograf einen Namen. "Das einzige Kreative in meinem Leben war Malen und Fotografieren", bekannte er vor einigen Jahren bei der Eröffnung einer seiner Ausstellungen. In Berlin und Bremen zeigte er seine Porträtfotos aus den 1960er Jahren. Das Österreichische Museum für Angewandte Kunst in Wien stellte Gemälde, Fotografien und Assemblagen sowie Filmausschnitte bei einer Retrospektive 2001 vor.
Hopper wuchs auf einer Farm im ländlichen US-Bundesstaat Kansas auf. Kaum zwanzigjährig stand er neben James Dean vor der Kamera, in "Denn sie wissen nicht, was sie tun" und in "Giganten". Bald nach dem Tod des Idols und Freundes im Jahr 1955 geriet der Nachwuchsstar als "unkontrollierbar" auf Hollywoods schwarze Liste.
"Ausgeflippter Egozentriker"
Hopper galt als
eigensinnig, streitsüchtig und hatte den Ruf eines "ausgeflippten
Egozentrikers". Mit "Easy Rider" gelang ihm das Comeback: Seine Hommage an
die Idylle der Flower-Power-Ära spielte gut das Hundertfache (50 Millionen
Dollar) ihrer Produktionskosten (400.000 Dollar) in die Kinokassen.
Doch schon mit dem nächsten Film, "The Last Movie" ging es wieder bergab. Hopper stürzte sich in Alkohol, Drogen und, wie es heißt, auch Sex, schaffte aber die Rückkehr und galt seit Jahrzehnten als "clean". In Francis Ford Coppolas Anti-Kriegs-Film "Apokalypse Now" spielte er einen drogensüchtigen Fotografen. Auch in "Blue Velvet" und "Speed" kam er groß heraus.
Seine Darstellung in "Freiwurf" brachte ihm sogar eine Oscar-Nominierung ein. Insgesamt trat er in etwa 200 Film-, Fernseh-und Bühnenproduktionen auf.
Womanizer
Hopper war fünfmal verheiratet, zuletzt mit der fast 30
Jahre jüngeren amerikanischen Schauspielerin Victoria Duffy. Sie schenkte
ihm 2003 die gemeinsame Tochter Galen Grier. Aus seinen früheren Ehen hat
Hopper weitere drei Kinder, jeweils von einer anderen Frau.