Angelina Jolie kehrt ins Action-Kino zurück. In „Salt“ spielt sie eine
geheimnisvolle CIA-Agentin – und riskiert bei heißen Stunt-Szenen ihre
Knochen.
„Ich bin furchtlos bis zur Blödsinnigkeit – und ich besitze genug Narben,
die das beweisen“, sagt Angelina Jolie. „Ich bin ein Adrenalin-Junkie, der
es liebt, irgendwo rauszuspringen oder auf irgendwas draufzuspringen. Angst,
große Angst, kenne ich nur in einem Fall: Dass den Menschen, die ich liebe,
etwas passieren könnte.“
Eine Begegnung mit Angelina Jolie: Die strahlend schöne Hollywood-Diva kam
jüngst zum exklusiven Summer of Sony-Event nach Cancún, Mexiko. ÖSTERREICH
war als einzige heimische Zeitung dabei. Während die Jolie-Kinder draußen am
Pool mit den Kids anderer Hotelgäste spielten, gab die sanfte Mama mit dem
wilden Temperament bereitwillig Auskunft über ihren neuen Film und ihr Leben.
Kinder.
Stichwort Mut: Miss Jolie, sind Ihre sechs Kinder
genauso draufgängerisch wie Sie? „Oh, einige sind viel schlimmer als ich“,
antwortet die Brad-Pitt-Gefährtin. „Sie machen Mummy pausenlos nervös. Aber
ich kann ihnen nicht sagen, mach dies nicht oder das nicht, denn Mummy und
Daddy tun es ja selbst. Wir schauen nur, immer genug Verbandszeug und
Arnika-Tinktur im Haus zu haben.“
Wie lassen sich Schauspielerei, Charity und Familienleben verbinden? Jolie:
„Ich habe das Glück, mit Brad Pitt einen großartigen Partner zu haben, der
ein wunderbarer Vater ist. Das erlaubt es mir, zu arbeiten. Wir wechseln uns
ab: Wenn ich arbeite, ist Brad bei den Kindern, und umgekehrt.“
Im neuen Film taucht Jolie in die Welt der Geheimdienste ein. Im Interview
erzählt sie mehr über ihre Existenz als mysteriöse Agentin Evelyn Salt.
ÖSTERREICH: Miss Jolie, Sie spielen wieder einmal Ihre
Paraderolle der starken, unbesiegbaren Frau.
Angelina
Jolie: Richtig, ich habe das Glück, dass ich schon eine ganze
Reihe solcher Heldinnen verkörpern durfte. An Salt mag ich die
wunderbare Verbindung von viel Action mit einer wirklich interessanten
Filmfigur. So etwas findet man nur selten. Es geht um eine Spionin,
die jenseits der Politik eine ganz besondere Lebensgeschichte hat. ÖSTERREICH:
Ursprünglich hätte Tom Cruise die Agentenrolle spielen sollen. Aus
der Filmfigur Edwin Salt wurde durch Sie eine Evelyn. Jolie:
Wir ignorieren natürlich nicht, dass Evelyn Salt eine Frau ist. Sie
ist sehr weiblich, doch ihre Weiblichkeit steht nicht im Vordergrund.
Viel wichtiger sind die vielen Facetten dieser Figur: Niemand weiß,
wer Evelyn wirklich ist. Das machte es besonders reizvoll, sie zu
spielen. ÖSTERREICH: Es gibt atemberaubende
Action-Szenen im Film. Haben Sie sich dabei von Stuntleuten doubeln
lassen? Jolie: Nein, ich habe die meisten Szenen selbst
gespielt, doch natürlich ließ man mich nie eine Wand hochklettern,
ohne dass vorher die Sicherheit überprüft worden wäre. Also hatten
doch die Stuntleute die gefährlichsten Jobs: Sie mussten ausprobieren,
was ich später vor der Kamera tat. ÖSTERREICH: Burgtheater-Star
August Diehl spielt Ihren Ehemann. Ist er der erste Deutsche, den Sie
je geküsst haben? Jolie: Ja, er ist der erste, und
er war einfach wunderbar im Film. Ich würde gern wieder mit ihm
arbeiten, weil er ein außergewöhnlicher Schauspieler ist. Brad Pitt
wurde beim Dreh zu Inglourious Basterds auf ihn aufmerksam. ÖSTERREICH:
Da Sie auf starke Frauen abonniert sind – wer waren und sind die
starken Frauen in Ihrem Leben? Jolie: Da möchte ich
natürlich meine verstorbene Mutter Marcheline Bertrand nennen, die
eine emotional starke und liebende Frau war. Dann ist da die
Primatenforscherin Jane Goodall, die ich immer sehr bewundert habe und
die eine gute Freundin wurde. Heute sind meine Töchter die stärksten
und interessantesten Frauen, die ich kenne. Wie jede Mutter lerne ich
Geduld und viele andere wundervolle Dinge von ihnen. Ich bin furchtbar
neugierig, was aus ihnen wird, wenn sie älter werden.
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