Herz-Tod mit 51

Hier starb TV-Star Dirk Bach

02.10.2012

Das sagen die Zeugen. Und: Wie Dirk Bach den Tod sah.
 

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© Getty Images, Clipper Garden
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In der Stunde seines Todes war Dirk Bach ganz allein. „Am Montagnachmittag sollte die erste Probe auf der großen Bühne stattfinden. Zuvor hatte Dirk noch einen Pressetermin ausgemacht. Wir wunderten uns, als er den nicht wahrnahm und er auch nicht zur Probe kam. Und so fuhr der Regisseur des Stücks, Lorenz Christian Köhler, in Dirks Hotel“, sagt Harald Lachnit vom Schlosspark-Theater in Berlin. Mit einer Angestellten öffnete Lorenz dann das Apartment und fand Bach – der sofort alarmierte Notarzt konnte nur mehr den Tod feststellen.

Es war das Herz, dass die Schwere des Körpers nicht mehr am Laufen halten konnte. Sänger Ross Anthony zu ÖSTERREICH: „Er hat mit mir immer wieder über Herzprobleme gesprochen und war wohl auch deswegen in den vergangenen Jahren immer wieder im Krankenhaus.“ Dem widerspricht WDR-Kult-Radio-Moderator Jürgen Domian, der seit Jahrzehnten mit Bach befreundet war: „Wir sind alle völlig ratlos, weil wir uns keinen Reim darauf machen können. Dirk ging es gut, er hatte einen Urlaub hinter sich, er hatte sogar ein bisschen abgespeckt.“ Tatsache ist, dass die Polizei keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch fand.

Es war wohl ein Ende, wie es Dirk Bach immer selber ironisch in Interviews beschrieben hatte. Auf die Frage eines BILD-Reporters: „Wenn Sie platzen, wo am liebsten?“ – antwortete Bach routiniert wie immer: „Öffentlich und live vor der Kamera. Schon mein Amtsarzt bei der Musterung hat mir gesagt, dass ich platzen werde.“ Einen Witz im Übrigen, den er bei einem ÖSTERREICH-Interview in Anspielung auf den Film Der Sinn des Lebens überhöhte: „Vermutlich werde ich irgendwann einmal ein Minzblättchen zu viel gegessen haben – und dann bumm und aus!“

So tickte der TV-Star wirklich
ÖSTERREICH bringt Auszüge aus seinen besten Interviews.

Inside Bach
Dirk Bach war mehr als nur ein TV-Moderator. Er war Sharkespear-Darsteller, Schwulen-Aktivist und sensibler Künstler.

  • über die Schule: Die Schule war nichts was ich machen wollte. Mich hat einfach kein Fach interessiert. Es gab die, die sich von selber geregelt haben, wie Deutsch und Englisch.
  • über Homo-Sexualität: Ich habe immer Jungen geliebt und auch früh mich dazu entschieden, dass zu akzeptieren. Ich war immer ein Mensch der gerne heftig und intensiv liebt.
  • über Politik: Ich war mit 12 das erste Mal bei der einer Schwulen-Demo - da wurde ich auch gleich verhaftet.
  • über seine Karriere: Ich habe immer gerne alles gemischt. Habe Shakespeare gespielt und RTL-Dschungelcamp moderiert. Das Mischen wurde mir vorgeworfen, aber ohne Mischen, ist das Leben viel einfacher und auch billiger..
  • über den Tod: Es sind Bekannte gestorben, die ich auf ihrem Weg begleitet habe. Das hat mir geholfen zu akzeptieren, dass es den Tod gibt. Meine größte Hoffnung ist, dass ich irgendwann auf der Bühne tot umfalle und alle klatschen, weil sie glauben, das gehört zum Stück.

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