Nach dem frühen Tod des Star-DJs rechnet ein Veranstalter mit der ganzen Elektro-Szene ab.
Am Freitag erschütterte die Nachricht vom Tod des Star-DJs Avicii die Welt. Mit nur 28 Jahren wurde der Schwede tot im Oman aufgefunden.
Die genaue Todesursache ist noch unklar, aber Mord werde ausgeschlossen, heißt es. Nun erhebt ein Veranstalter schwere Vorwürfe gegen die Elektro-Szene. „Die Elektro-Szene hat Avicii auf dem Gewissen. Dieses Business geht über Leichen. Ich bin unendlich traurig – und gleichzeitig so wütend, was sie aus dem Jungen gemacht haben“, sagt der Mann, der anonym bleiben will, gegenüber der „Bild“. Zuletzt veranstaltete er 2015 ein Konzert des Star-DJs.
Schon damals merkte er, dass dieses Business den jungen DJ kaputtmachen würde. „Avicii spielte 700 Shows in drei Jahren, manchmal zwei bis drei Shows am Tag. Wer soll denn damit klarkommen? Die Manager treiben die Preise für die Veranstalter derart in die Höhe, dass mögliche Ausfälle – zum Beispiel bei einer Krankheit – ein finanzielles Risiko darstellen.“
"Einmal kroch er im wahrsten Sinne auf die Bühne"
Kein Schlaf, dazu der große Stress und nonstop zu arbeiten, setzte dem Schweden viel mehr zu, als der Öffentlichkeit klar war. Er hatte jahrelang Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, aber performte dennoch auf seinen Auftritten. Manchmal schleppte er sich sogar mit Krücken auf die Bühne. "Einmal hab ich erlebt, wie er auf die Bühne im wahrsten Sinne des Wortes gekrochen ist“, so der Veranstalter. Er habe immer alles gegeben, im Endeffekt zu viel. Avicii, der mit bürgerlichem Namen Tim Bergling heißt, konnte einfach nicht Nein sagen.
Zuletzt plante sein Management für 2018 eine Comeback-Tour. Eine Tour, die es jetzt nicht mehr geben wird. Und der Veranstalter macht die ganze Elektro-Szene dafür mitverantwortlich.