Kinderfreuden
Jackson-Kids auf Tour
07.10.2011Ausflug in deutschen Erlebnis-Park: Zuerst Achterbahn, dann Unterricht.
Bewusste Ablenkung oder einfach nur Spaß am Leben? Während die ganze Welt auf den Jackson-Prozess um Leibarzt Conrad Murray blickt und im Gerichtssaal Michaels brüchige Stimme via Tonband-Material eingespielt wird, schreien seine Kinder in Deutschland vor Freude um die Wette.
Besuch im Phantasialand
Prince Michael (14), Paris (13) und Blanket (9) waren auf Spurensuche ihres Vaters und besuchten den Freizeitpark „Phantasialand Brühl“ im Rheinland – der Popstar hatte hier 1996 im Jubel Hunderter Fans die nach ihm benannte Achterbahn „Colorado Adventure – The Michael Jackson Thrill Ride“ eingeweiht. RTL-Lady Frauke Ludowig begleitete nun seine Kinder.
Den Kids dürfte die Abwechslung in Europa, weit weg vom US-Rummel um ihren toten Vater, gut tun: „Die Kinder und ihre Nanny waren den ganzen Vormittag im Park unterwegs“, berichtete Birgit Reckersdrees vom Phantasialand.
Die drei trugen T-Shirts, Jeans und Kapuzenpullis – sie wurden von ihrer Großmutter (81) und vielen Securitys begleitet. „Die Attraktionen Maus au Chocolat und die Black Mamba haben ihnen gefallen“, so Reckersdrees. Der unvermeidliche Höhepunkt war aber die Fahrt auf dem „The Michael Jackson Thrill Ride“: Nur Blanket, der jüngste Jackson-Sohn, zierte sich vor der Abfahrt und wollte nicht in die Achterbahn einsteigen. „Hast du etwa Angst?“, hänselten ihn seine Geschwister. „Nein, ich fahre zum ersten Mal“, so der Kleine. Doch auch er war begeistert. Die Kinder fuhren gleich mehrere Mal.
Aber nur Spaß alleine geht offenbar nicht: Damit der Ernst des Lebens nicht zu kurz kommt, wurden die Kids auch von ihrer Privatlehrerin begleitet. Der Kontrast zur amerikanischen Heimat begeisterte sie jedenfalls: Jacksons Tochter Paris (13) postete nämlich prompt auf Twitter ein Landschaftsbild und schrieb: „Es ist so schön und grün in Deutschland.“
Ob die Kids beim heutigen „Michael Forever“-Konzert in Cardiff (Wales) erscheinen, ist unklar. Nach der Absage-Flut etlicher Stars wollen dem Vernehmen nach sogar sie fernbleiben.
Prozess: Beamtin gibt nun Fehler zu
Überraschung am 9. Prozesstag im Jackson-Prozess: Die Verteidigung des angeklagten Leibarztes Conrad Murray hat am Freitag eine Gerichtsmedizinerin so hart ins Kreuzverhör genommen, dass diese Schlampereien zugegeben hat.
Elissa Fleak, Mitarbeiterin der Gerichtsmedizin, sagte aus, dass sie bei der Spurensuche in Jacksons Schlafzimmer Fingerabdrücke hinterlassen hat und es verabsäumte, den Inhalt einer Flasche am Bett des „King of Pop“ auf Spuren von Medikamenten zu testen. Erst zwei Jahre nach seinem Tod habe sie den Fund einer Flasche mit Betäubungsmitteln dokumentiert. Dan Anderson, ein Toxikologe der Gerichtsmedizin, meinte, er habe in Jacksons Blut, Urin und Leber das Betäubungsmittel Propofol gefunden.
Vorwürfe erhärtet
Anfang der Woche haben Ärzte und Sanitäter die Vorwürfe gegen Murray erhärtet. Ihm wird vorgeworfen, dem Popstar eine Überdosis mit Propofol verabreicht zu haben.