Kein Berufsverbot

Jacksons Arzt darf weiter behandeln

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Conrad Murray verliert auch nach dem Tod seines berühmtesten Patienten die Approbation nicht.

Der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Privatarzt von Michael Jackson darf in Kalifornien weiter Patienten behandeln. Richter Michael Pastor vom Superior Court des Kreises Los Angeles wies den Antrag der Staatsanwaltschaft auf ein Berufsverbot für Dr. Conrad Murray (57) am Montagabend zurück. Es war bereits das zweite Mal, dass der Richter der Anklage beschied, sie habe kein Recht, Murray an der Ausübung seines Berufes zu hindern.

Jackson-Causa weiter offen
Unklar blieb weiterhin, ob und wann dem Kardiologen der Prozess wegen Michael Jacksons Tod gemacht wird. Für diese Entscheidung beraumte Pastor eine Voranhörung (Preliminary Hearing) für den 23. August an. Der Termin könnte noch einmal verschoben werden, aber nicht länger als 60 Tage. Die Voranhörung könnte sich über mehrere Tage, möglicherweise sogar eine Woche erstrecken. Dem Mediziner drohen bis zu vier Jahre Haft.

Tot durch Beruhigungscocktail
Der Kardiologe soll dem Pop-Star nach einer schlaflosen Nacht am Morgen des 25. Juni 2009 erst Beruhigungs- und Schlafpillen gegeben und dann ein Narkosemittel gespritzt haben. Das zur Betäubung bei Operationen eingesetzte Propofol führte nach dem Befund der Gerichtsmediziner zu Jacksons Tod. Der Künstler war gerade 50 Jahre alt und wollte wenige Tage später sein Comeback und seinen Abschied mit der "This Is It"-Tournee feiern. Murray ist gegen eine Kaution von 75.000 Dollar auf freiem Fuß.

"Gerechtigkeit für Jackson"
Fans des "King of Pop" hatten sich am Montag schon in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) vor dem Gerichtsgebäude in Los Angeles versammelt. Auf Plakaten und in Sprechchören verlangten sie "eine gerechte Strafe" für "Michaels Mörder". Manche trugen T-Shirts mit der Aufschrift: "Wir sind jetzt seine Stimme". Wegen der überwältigenden Nachfrage von Journalisten aus aller Welt verloste das Gericht die Sitzplätze in Richter Pastors Kammer.

Familienstreit über Schuld
Wie bei früheren Gerichtsterminen stellten sich auch die Eltern des Popstars, Katherine und Joe Jackson, sowie die Geschwister La Toya, Jermaine und Randy ein. Vater Joe hatte seiner Frau in einem Interview vorgeworfen, den Tod des berühmten Sohnes nicht verhindert zu haben. Er habe sie mehrfach gebeten, zu Michael zu ziehen und ihn von seiner Tablettensucht zu befreien. Katherine Jackson wies die Kritik über ihren Anwalt als Unfug zurück.

Murray praktiziert seit dem Tod von Jackson nur noch in Texas und Nevada. Seine Anwälte fürchteten aber, dass beide US-Bundesstaaten folgen würden, sollte Kalifornien ihm die ärztliche Zulassung entziehen. Murray hat sich an Jacksons Herzversagen "nicht schuldig" erklärt.

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