Ein Jahr nach Michael Jacksons Tod öffnet der Friedhof erstmals seine Tore.
Der erste Jahrestag von Michael Jacksons Tod könnte für einige seiner Fans zum besonderes Erlebnis werden. Der Prominenten-Friedhof Forest Lawn Memorial Park in Glendale bei Los Angeles will am 25. Juni erstmals Nicht-Angehörigen den Zutritt zur Ruhestätte des "King of Pop" erlauben, allerdings mit gebührender Distanz. Das prunkhafte Mausoleum, in dem der Popstar im vorigen September, zehn Wochen nach seinem Tod, bestattet worden war, bleibt weiterhin unter Verschluss, verlautete es aus Polizeikreisen. "Doch sie (die Fans) könnten es zumindest aus der Ferne sehen", verriet Polizeisprecher Tom Lorenz vorab der US-Presse.
Einschränkungen
Die Ruhe der Toten auf dem berühmten
Friedhof soll nicht gestört werden. Wie der Internetdienst TMZ.com
berichtet, wurden einige Wünsche der Fans abgelehnt: Es dürfen weder Tauben
noch Ballons in die Luft gelassen werden. Auch Songs des Verstorbenen Stars
dürfen nicht gespielt werden. Auch Tanzen ist unerwünscht.
Im Volksmund heißt die hügelige Prachtanlage mit Springbrunnen und Kunstwerken auch "Disneyland der Toten" - und das sicher nicht nur, weil der Vater der Micky Maus, Walt Disney, dort begraben ist. Auf den Grabsteinen und Inschriften der Gruften sind Namen wie Jimmy Stewart, Spencer Tracy, Sammy Davis Jr., Errol Flynn und Humphrey Bogart zu lesen. Auf der "Holy Terrace" (Heilige Terrasse) in dem Mausoleum, wurden vor Jackson schon Stars wie Clark Gable und Jean Harlow bestattet. Dort stehen kostbare Nachbildungen von Michelangelos David bis zu Leonardo da Vincis "Abendmahl"-Gemälde aus buntem Fensterglas.
Keine Blumen
Nur Angehörige und geladene Trauergäste dürften die
streng überwachte Gruft betreten. Jacksons Ex-Ehefrau Lisa Marie Presley
hatte im Mai nach einem Besuch in ihrem MySpace-Blog darüber geklagt, dass
das Grab des "King of Pop" nur mit wenigen Blumen, Kerzen und Geschenken
geschmückt sei. Ein Blumenhändler lieferte wenig später prompt tausende
Sonnenblumen ab.
In seinem Testament verlor der Sänger kein Wort über den Ort, an dem er einmal begraben sein wollte. Pech für seine Fans, dass er im Tod wie schon im Leben weitgehend von der Öffentlichkeit abgeschirmt wird. Elvis-Fans können zum Grab des "King of Rock 'n' Roll" pilgern, das neben seiner einstigen Villa "Graceland" in Memphis (US-Staat Tennessee) liegt. Seit dem Tod von Marilyn Monroe am 5. August 1962 vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Verehrer der Schauspielerin ihre Grabstelle auf dem kleinen Friedhof im Westwood Village Memorial Park unweit von Beverly Hills mit frischen Blumen schmücken.
Bruder Jermaine war mit seinem Wunsch nach einer Beisetzung auf Jacksons Neverland Ranch bei Santa Barbara abgeblitzt. Vater Joe hatte eine Gedenkstätte in der Spielerstadt Las Vegas vor Augen, doch schließlich setzte sich Mutter Katherine mit ihrem Wunsch nach einem vor Grabschändung sicheren Platz durch, spekulierten damals die US-Medien.
Am Ende könnte Jackson doch noch ein Denkmal erhalten. In seiner Geburtsstadt Gary im US-Bundesstaat Indiana will seine Familie ein Museum mit einem Kulturzentrum errichten. Der Bürgermeister der 100.000-Einwohner-Stadt und Joe Jackson schlugen Anfang Juni bei der Verkündung der Pläne große Töne an. Das Projekt könnte 500.000 bis 750.000 Besucher pro Jahr anziehen, so die Prognose.
Möglicherweise wird Mutter Katherine mit Jacksons Kindern Prince, Paris und Blanket am ersten Jahrestag des Todes ihres Sohnes in Gary Zuflucht suchen. Der Internetdienst "Tmz.com" erfuhr am Wochenende aus dem Umfeld der Familie, sie wollten dem möglichen Trubel in Los Angeles entkommen.