8-Stunden-Eingriff

Jolie: So lief Jolies Brust- Operation

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Angelinas Ärztin erklärt die Details - Und so wird in Österreich operiert. 

Kristi Funk ist die derzeit wohl berühmteste Brustkrebs-Spezialistin der Welt. Denn: Die Amerikanerin operierte Angelina Jolie. In insgesamt drei Sitzungen entfernte Funk Jolie erst die Brust und rekonstruierte sie dann. Die Schritte der Operation:

  • Zuerst wird das ganze Drüsengewebe der Brust entfernt. Bei Jolie fand diese Operation am 16. Februar statt und dauerte acht Stunden. Christian Singer von der Gynäkologischen Onkologie des Wiener AKH: „Für diesen Schritt ist ein ca. fünf Zentimeter langer Schnitt unterhalb der Brust nötig.“
  • Als Nächstes wird eine Silikonhülle unter die Muskelschicht geschoben, die nach und nach aufgefüllt wird. „Jede Woche wird der Patientin dann eine Kochsalzlösung injiziert, bis die Brüste die gewünschte Größe haben“, erklärt Singer.
  • Als Letztes wird nun in einer weiteren Operation die Silikonhülle entfernt und durch Implantate ersetzt. In Österreich dürfen operierte Frauen nach einer Woche das Spital wieder verlassen, nach zwei Monaten ist die Heilung abgeschlossen. „Dann könnte selbst ich nicht mehr erkennen, ob die Brust aus gesundheitlichen- oder kosmetischen Gründen operiert wurde“, so Experte Christian Singer.

Erst Entfernung, dann wieder Brust-Aufbau

  1. Operation. Zuerst muss das Drüsengewerbe der Brüste entfernt werden. Diese Operation dauert in Österreich circa eineinhalb Stunden und verläuft meist ohne Komplikationen.
  2. Außengewebe. Zurück bleibt nur die Haut und im Fall von Jolie auch die Brustwarze. Viele Frauen allerdings lassen sich auch diese zur Sicherheit wegoperieren. Ärzte sehen darin aber kein Problem.
  3. Aufbau. Ein dehnbares Silikonkissen wird nun Woche für Woche mit einer Kochsalzlösung aufgefüllt. Ist die gewünschte Größe erreicht, werden Silikonimplantate eingesetzt.

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"Angelina ist eine Heldin"

Jolies Entscheidung, sich wegen des Krebsrisikos beide Brüste abnehmen zu lassen, wird weltweit bewundert – das Internet glühte geradezu vor Lobpreisungen: Brustkrebs-Überlebende Sheryl Crow oder Kylie Minogue sind berührt vom mutigen Schritt. Auf Twitter wurde „Santa Angelina“ Top-Trend, auf Facebook hält sie bei 5,68 Millionen „Gefällt mir“. Und jetzt könnte das Jahr, das mit einer dreimonatigen Behandlung so schwierig für Jolie begann, sogar mit einer Hochzeit ein Happy End bekommen..

  • Im Hollywood-Drama des Jahres überschlagen sich indes weiter die Ereignisse: Laut People will sich Jolie in ein paar Jahren auch ihre Eierstöcke entfernen lassen. Durch ihren Gendefekt wurde hier ein 50-prozentiges Krebsrisiko geortet. Ihre Mutter Marcheline Bertrand starb 2007 mit 56 an Eierstockkrebs.
  • Bekannt wurde, dass Jolie durch neuartige OP-Techniken im Pink Lotus Breast Center so viel an eigenem Brustgewebe wie möglich erhalten blieb. Bei den Brustwarzen blieben Gefühl und Farbe.
  • Jolie hatte schon vier Tage nach der Brustabnahme wieder gearbeitet, so ihre Ärztin Dr. Kristl Funk: „Ihre Wände waren voller neuer Drehbuch-Ideen“.
  • Pitt schwärmte von ihr als „wahrer Heldin“. Er gab „emotionale Monate“ zu. Zuhause würden die Kinder bei der Erholung helfen, „Wir sind so froh, dass das nicht mehr über uns hängt“, sagte er.

Brangelina: Jetzt kommt Hochzeit
Sie wolle nun so rasch wie möglich heiraten, sagten Insider zu Daily Mail. Vor allem die sechs Kinder Maddox (11), Pax (9), Zahara (8), Shiloh (6), Vivienne und Knox (je 4) drängen nach dem großen Schrecken auf ein rasches „Ja“-Wort. Doch das Drama hatte frühere Hochzeitspläne komplett über den Haufen geworfen. Jetzt scheint ein Heiratstermin im Sommer in ihrem Traumanwesen Château Miraval in der Provence durchaus möglich. Jolie hat alle Filmverpflichtungen abgesagt, darunter das Sequel zu Salt.

Genetiker Prof. Markus Hengstschläger
ÖSTERREICH:
Herr Professor, wie beurteilen Sie Jolies Schritt nach dem Gentest?
Markus Hengstschläger:
Die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung war sehr hoch, 87 Prozent. Und die Entfernung war die effektivste Methode mit sehr wenig Nebenwirkungen. Mit ihrer familiären Geschichte hat Jolie eine präventive Maßnahme gesetzt.

ÖSTERREICH: Es gibt auch Kritiker, die an eine PR-Aktion glauben ...
Hengstschläger:
Also, bei so einer Entscheidung spielt das beim besten Willen keine Rolle. Da ist jeder ein Individuum. Ich würde den Spieß aber umdrehen. Angelina Jolie hat damit ein Tabu gebrochen, sie hat ihre Prominenz genützt und das tabuisierte Thema Brustkrebs wieder thematisiert. Man kann ihr gar nicht genug dankbar sein dafür.

ÖSTERREICH: Was kann man Frauen, die betroffen sind, jetzt raten?
Hengstschläger:
Gar nichts, das sollte man nie tun. Man muss über die Möglichkeiten aufklären, entscheiden muss jede Frau selbst.

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