Vier Tage in U-Haft

Dall spricht über seine Zeit im Knast

04.12.2013

"Es wird niemals mehr so sein, wie es vorher war," so der Komiker.

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© Bongarts
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Die Staatsanwaltschaft Zürich ermittelt gegen Dall wegen des Verdachts der Vergewaltigung . Der Komiker, der alle Anschuldigungen bestreitet, saß deshalb auch vier Tage in Untersuchungshaft. Nun spricht Dall über die harte Zeit im Gefängnis. Zwar wurde er vom Personal anständig behandelt, trotzdem wird er die paar Tage in der tristen Zelle, in der er auch drei Kilo abnahm, nie vergessen können.

Schwere Zeit
"Ich wurde in Handschellen zur Vernehmung gebracht. Das war ein beschissenes Gefühl. Zum Glück durfte ich sie vorne tragen. Bevor ich in die Zelle kam, musste ich meinen Gürtel abgeben. Wegen Selbstmordgefahr. Insgesamt bin ich von den Polizisten und den Gefängniswärtern sehr anständig behandelt worden," erzählt der 72-Jährige gegenüber der Bild-Zeitung. Eine Schweizer Journalistin warf ihm vor, sie im September in einem Hotel vergewaltigt zu haben. In der Zelle, die "in einem katastrophalen Zustand und mit Graffiti beschmiert" war, dachte Dall vor allem an seine Frau und Kinder, die ja gar nicht wusste, wo er sich aufhielt. "Ich dachte nur, hoffentlich hört dieser Spuk bald auf," erinnert sich der TV-Star.

"Wenn ich nicht mehr schlafen konnte, habe ich mir eine Zigarette angezündet. Jetzt weiß ich auch, warum fast alle Knackis rauchen – ganz tief inhalieren und man wird ein wenig blöd im Kopf. Mir haben seit 40 Jahren die Zigaretten nicht mehr so gut geschmeckt. Fünf Zigaretten stehen jedem Häftling laut JVA-Ordnung zu. Ich habe sechs bekommen. Das war wohl der Dall-Bonus," verrät er im Interview mit der Bild-Zeitung. Die vier Tage Untersuchungshaft haben Dall ziemlich zugesetzt. "Ich habe knapp drei Kilo abgenommen. Ehrlich gesagt hatte ich die Schweizer Kost in besserer Erinnerung," so der Komiker, dessen Leben auch nach seiner Freilassung nicht mehr so sein wird, wie es früher war.

"Auch nach der Freilassung fühle ich mich gefangen. Ich bin ein freiheitsliebender Mensch, traue mich jetzt aber kaum noch raus. Dabei würde ich gerne über den Weihnachtsmarkt gehen und für meine Enkeltochter Geschenke kaufen. Ich wünsche mir, in Zukunft wieder unbekümmert durchs Leben gehen zu können. Aber es wird niemals mehr so sein, wie es vorher war," so Dall.

© Reuters


 

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