Queen of Pop schockt wieder
Madonna: "Ich provoziere gerne!"
15.10.2013
Neuer Schockstreifen und Geständnisse über ihre Vergangenheit.
Mit steinerner Mine starrt Madonna (55) aus dem vergitterten Fenster, krallt sich an den Stäben fest. Schnitt. Madonna im knappen Höschen, ein Mann vor ihr auf dem Boden. Sie zückt die Pistole. Schuss. Wieder Schnitt. Heißer Sex mit Handschellen. Schnitt. Szenen aus Madonnas neuem Kurzfilm Secret Project Revolution, der vor Kurzem in New York seine Premiere feierte. Und Bilder, bei denen sich so mancher Kritiker unwillkürlich fragt: Kann die Amerikanerin eigentlich auch noch etwas anderes, als ständig nur zu provozieren?
Die Antwort darauf gibt Madonna, bürgerlich Madonna Louise Ciccone, im neuen Harper’s Bazaar gleich selbst: „Provozieren ist in meiner DNA“, sagt sie. „Aber in neun von zehn Fällen gibt es dafür einen Grund.“ Und auch den liefert sie gleich mit. Oder eher: mehrere. Denn in Madonnas privater Vita reiht sich ein Tiefschlag an den anderen.
Madonnas Bekenntnisse
Über ihre Schulzeit. Ich wollte ein Rebell sein. Aber Bier trinken und am Schulparkplatz Gras rauchen wie die anderen, war nicht meine Vorstellung davon. Ich dachte, es wäre cooler, meine Beine und Achseln nicht zu rasieren. Ich habe mich geweigert, mich zu schminken, habe stattdessen einen Schal um meinen Kopf gebunden, wie ein russischer Bauer. Die meisten dachten, ich wäre seltsam. Ich hatte nicht viele Freunde, vielleicht gar keine. Über Vergewaltigung und Überfälle in New York. Im ersten Jahr wurde ich mit gezogener Waffe überfallen. Auf einem Dach vergewaltigt, auf das ich mit einem Messer im Rücken geschleppt worden war. Drei Mal wurde in meine Wohnung eingebrochen. Dabei besaß ich nichts Wertvolles mehr, nachdem sie mir beim ersten Mal meinen Radio wegnahmen. Auch der Gestank von Urin und Erbrochenem überall, die Obdachlosen, darauf war ich nicht vorbereitet. Ich verdiente mir das Geld für die Miete, indem ich für Kunststudenten nackt posierte. Über Faible für Kreuze. Mit 25 war ich Popstar, die Leute erwarteten von mir, dass ich ein bisschen verrückt war. Ich trug so viele Kreuze um den Hals, wie ich nur konnte und erzählte den Leuten, dass ich es tat, weil ich Jesus sexy fand. Ich fand ihn wirklich sexy, aber ich sagte das auch, um zu provozieren. Ja, ich provoziere gerne. Es ist in meiner DNA. Aber in neun von zehn Fällen gibt es einen Grund dafür. Über Kabbalah. Als die Welt herausfand, dass ich mich mit Kabbalah beschäftige, wurde ich beschuldigt, bei einem Kult mitzumachen. Man warf mir Gehirnwäsche vor und dass ich mein ganzes Geld beim Fenster hinauswerfe. Dabei wollte ich nur ein besserer Mensch werden. Über ihre Adoptivkids. Ich verstehe, dass mich manche kritisieren, wenn ich auf der Bühne masturbiere, für mein „Sex“-Buch oder sogar, wenn ich Britney Spears bei einer Preisverleihung küsse. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich dafür bestraft werde, dass ich versuche, das Leben eines Kindes zu retten. |
Unbeliebt
Heute millionenschwerer Weltstar war die Amerikanerin in ihrer Jugend ein Außenseiter. „Ich hatte keine Freunde, weil ich nicht mit den anderen Bier trank und Gras rauchte, mich nicht schminkte und meine Achseln nicht rasierte“, schreibt sie in Harper’s Bazaar. Lieber träumte sie von der großen Karriere in New York.
Vergewaltigt
Doch in der Traumstadt angekommen, nahm der Albtraum erst richtig seinen Lauf: „Im ersten Jahr wurde ich mit gezogener Waffe überfallen. Auf einem Dach vergewaltigt, auf das ich mit einem Messer im Rücken geschleppt worden war. Drei Mal wurde in meine Wohnung eingebrochen, obwohl ich ohnehin nichts Wertvolles besaß.“
Auch die Einsamkeit zieht sich wie ein roter Faden durch Madonnas Leben. Nicht nur zwischen den Häuserschluchten Manhattans, sondern auch in ihrer späteren Wahlheimat Großbritannien fand die Sängerin lange Zeit keinen Anschluss. „Ich fühlte mich sehr allein“, erzählt sie. „Aber ich habe meinen Weg gefunden, damit umzugehen.“
Wohl auch einen, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Mit Songs etwa, Filmen und notorischem Auffallen.
Neues Leben
Und wie’s aussieht, hat all das gefruchtet. Denn inzwischen ist Madonna
nicht mehr nur Dauer-Provokateurin, sondern hat auch andere Lebensinhalte gefunden. In Afrika kümmert sie sich um Kinder, baut Schulen für muslimische Mädchen auf. Für die studiert sie sogar den Koran: „Ich finde es wichtig, die Heiligen Schriften zu kennen.“ Auch in Sachen Liebe läuft’s wieder rund. Seit drei Jahren ist Brahim Zaibat an Madonnas Seite. Mit seinen 25 Jahren anfangs als kurzlebiger Toyboy verspottet, machen inzwischen Hochzeitsgerüchte die Runde. Brahim selbst sieht seine Freundin als „Segen und Fluch zugleich“. Betont aber: „Ich liebe sie!“ Die Sängerin darf damit wohl berechtigt auf ihr Happy End hoffen.
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