"Erpressung"

Malawis Regierung kritisiert Madonna

11.04.2013

Popstar hat mit ihrem Auftreten in Afrika erboste Reaktionen geerntet.

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© Reuters
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Die Regierung von Malawi hat die amerikanische Popsängerin Madonna (54) scharf kritisiert. Madonnas Erwartungen und Ansprüche erinnerten an einen Versuch von "Erpressung", heißt es in einer am Donnerstag in Lilongwe veröffentlichten Mitteilung des Präsidialamtes. "Madonna möchte, dass Malawi ihr für ihre humanitären Aktionen auf ewig dankbar ist." Freundlichkeit sei aber etwas Freiwilliges, das man nicht einfordern könne. Wenn Freundlichkeit nicht mehr freiwillig und still daherkomme, "dann ist es etwas anderes - Erpressung ist das nächste, an was es erinnert".

Vorwürfe "lächerlich"
Madonna, die zwei Kinder aus Malawi adoptiert hat und mehrere Hilfsprojekte im Land unterstützt, widersprach den Vorwürfen heftig und nannte sie "lächerlich". "Ich bin betrübt, das Malawis Präsidentin sich entschieden hat, Lügen darüber zu verbreiten, was wir erreicht haben, über meine Absichten und wie ich mich persönlich während meines Besuchs in Malawi verhalten habe", zitierte die britische Nachrichtenagentur PA eine Stellungnahme Madonnas. Sie werde an ihrem Engagement für die Kinder in Malawi festhalten.

VIP-Behandlung
Die Popsängerin hatte vergangene Woche bei einem Besuch in dem bitterarmen Binnenland im Süden Afrikas die Regierung mit ihrem Auftreten verärgert. Der US-Star hatte sich nach Berichten malawischer Medien unter anderem darüber beschwert, dass er bei seinem Besuch nicht als VIP behandelt worden sei. Bei ihrer Abreise mussten Madonna, ihre Kinder sowie die Entourage ganz normal durch die Sicherheitskontrollen des Flughafens.

Wohltäterin
Madonna unterstützt mit der Organisation "Raising Malawi" seit vielen Jahren Projekte in Malawi. Allerdings gab es wegen angeblich verschwundener Millionenbeträge heftige Auseinandersetzungen zwischen lokalen Angestellten von "Raising Malawi" und der Organisation; zumindest einige der angekündigten Projekte wurden nie umgesetzt.

Malawis Bildungsministerin Eunice Kazembe hatte bereits am Mittwoch heftig der Behauptung von Madonna widersprochen, sie habe in Malawi zehn Schulen gebaut. Es handle sich lediglich um den Ausbau von bestehenden Schulen.

 

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