Der Schauspieler kämpfte jahrelang gegen Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht.
Als Chandler Bing in der Kultserie "Friends" brachte der kanadische Schauspieler Matthew Perry Mitte der 90er-Jahre Woche für Woche Millionen von Fans zum Lachen und verdiente gleichzeitig Millionen von Dollar. Aber hinter der glitzernden Fassade versank Perry immer stärker in einer Spirale aus Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht.
„Ich habe gut und gern sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, nüchtern zu werden. Ich war bei 6.000 AA-Meetings [Treffen der Anonymen Alkoholiker]. Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab." Jahrzehntelang habe die Suchtkrankheit sein Leben dominiert. Hauptsächlich Zigaretten, Alkohol und Schmerzmittel, teilweise Dutzende Pillen pro Tag, seien sein Problem gewesen, vor Heroin habe er Angst gehabt, was ihm womöglich das Leben gerettet habe, schrieb Perry in seiner Autobiografie.
Wurzeln in der Kindheit
Die Wurzeln der Krankheit sah Perry in seiner Kindheit. Seine Mutter - ein Model, das später für den damaligen kanadischen Premierminister Pierre Trudeau arbeitete - und sein Vater - ein Schauspieler - waren beide noch sehr jung, als Perry zur Welt kam, und trennten sich kurz darauf wieder. Perry wuchs bei seiner Mutter in Kanada auf, die allerdings wegen ihres stressigen Jobs nicht viel Zeit für ihren Sohn hatte, und sah seinen Vater in Los Angeles nur selten. Als Teenager zog er dann wiederum ganz zu seinem Vater - was in der Familie für großen Streit gesorgt habe.
Er habe sich jahrelang gewünscht, dass seine Eltern wieder zusammenkämen - und immer nur auf ihre Aufmerksamkeit und ihren Stolz gehofft, vor allem von seiner Mutter, schreibt Perry. "Was ich ihr schon immer sagen wollte, was diese kleine Serie namens 'Friends' und all die anderen Serien und Filme betrifft: Ich habe das alles im Grunde nur getan, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen."