Die Welt zittert – ist "Wall Street 2“ der letzte Film der Kino-Legende?
Als Gierbanker Gordon Gecko gewann Hollywood-Star Michael Douglas (66) im Jahr 1987 den Oscar. Er wurde zur Legende. Und der Film-Slogan "Gier ist toll“ zum Schlachtruf der Yuppies in den Reagan-Achzigern. Mit Wall Street 2: Geld schläft nie (ab Donnerstag im Kino) wollte Douglas sein filmisches Lebenswerk krönen. Doch knapp vor der Premiere entsetzte er die Welt: Kehlkopfkrebs der schlimmsten Stufe vier. Fortan war die Filmpremiere überschattet vom Krebsdrama. Und bange wird gefragt: Ist es sein letzter Film?
Finanz-Crash
Immerhin war der Dreh im Kasten. Und Kultregisseur Oliver Stone lieferte einen fesselnden Ritt durch die finstersten Stunden des "Crash 2008“ und ein treffendes Portrait der Machenschaften gieriger Investmentbanker. Die Story: Der alte Gecko wird aus der Haft entlassen, ist geläutert, warnt Studenten vor den "Massenvernichtungswaffen“ der Hochfinanz. Seine entfremdete Tochter befindet sich in einer Romanze mit einem jungen, idealistischen Investmentbanker (Shia LaBeouf). Gecko, der einsichtige Finanzhai und der über seinen fiesen Abzocker-Boss (Josh Brolin) ernüchterte Jungbanker bilden fortan ein dynamisches Duo.
Kritiker jubeln
Der Film erhielt gute Kritiken: Als "streckenweise brillant“ und oft fesselnd wie der Zick-Zack-Kurs des Dow Jones beschrieb Filmpapst A. O. Scott in der New York Times Stones Story und die Schauspielleistung von Douglas. Doch mit 80,8 Millionen Dollar Einspielergebnis (bei Produktionskosten von 70 Millionen) hielt sich der kommerzielle Erfolg in Grenzen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Douglas wegen der Tortur der aggressiven Chemo- und Bestrahlungstherapie am Ende kaum mehr die Werbetrommel rühren hatte können: Tapfer gab er anfangs noch Interviews, doch schon bei der New Yorker Premiere schleppte er sich wortlos über den Roten Teppich. In Europa fehlte er überhaupt, Stone entschuldigte ihn wegen der "prekären Gesundheitssituation“.
Angst
Seither ranken sich teils triste Enthüllungen um sein Schicksal: Erschreckend wirkten die Fotos, als er auf 68 Kilo abgemagert seine Kinder Dylan (10) und Carys (7) zur Schule brachte. Alarmierend schienen die Tränenausbrüche seiner Frau Catherine Zeta-Jones (41). Und makaber der Report, dass er sein Testament neu verfasst haben soll – was sein Sprecher Allen Burry jedoch dementierte. Zuletzt verschwand er gänzlich von der Bildfläche, Zeta-Jonas übernahm den Schultransport der Kids. "Er braucht Zeit zum Erholen“, so Burry: Seine Ärzte wären mit der Behandlung "sehr zufrieden“. Doch beruhigt ist niemand.