Supermodel Naomi Campbell (40) wird am 5. August im Kriegsverbrecherprozess
gegen den afrikanischen Ex-Diktator Charles Taylor als Zeugin erwartet. Sie
soll Auskunft darüber geben, ob und unter welchen Umständen Taylor ihr einst
einen sogenannten Blutdiamanten
schenkte. Der Sondergerichtshof für Sierra Leone - kurz SCSL - bei Den Haag
stimmte am Montag einem Antrag Campbells zu, ihre Aussage um einige Tage zu
verschieben. Unter Androhung einer Haftstrafe war die Britin vom Gericht
eigentlich für den 29. Juli vorgeladen worden.
Ihr Londoner Anwalt hatte erklärt, sie werde aussagen, bitte aber um einen
kleinen Aufschub. Dieser wurde nun gewährt.
Blutdiamanten Von Campbell verspricht sich die amerikanische
Staatsanwältin Brenda Hollis eine Bestätigung dafür, dass Taylor über
Rohdiamanten verfügte. Die Anklage wirft ihm vor, als Präsident von Liberia
in den 1990er Jahren Waffen an blutrünstige Rebellen im Nachbarland Sierra
Leone geliefert zu haben. Dafür sei er mit Diamanten bezahlt worden, die in
Sklavenarbeit aus Minen in Libera gewonnen wurden - sogenannten
Blutdiamanten.
Taylor habe den Bürgerkrieg angeheizt und sei mitschuldig an Massenmorden,
Vergewaltigungen und der Zwangsrekrutierung von Kindern als Soldaten.
Campbell soll 1997 in Südafrika nach einem von Nelson Mandela ausgerichteten
Dinner von Taylor, der ebenfalls eingeladen war, mit einem großen
Rohdiamanten beschenkt worden sein.
Hollywood-Schauspielerin Mia Farrow, die damals auch dort war, hatte im
vergangenen Jahr in der US-Talkshow von Oprah Winfrey berichtet, Campbell
habe ihr am nächsten Morgen von dem Geschenk erzählt.
"Miss Campbell
hat klargestellt, dass sie den Rechtsprozess unterstützen will", betonte
eine Sprecherin des Models. "Um Zweifeln vorzubeugen: Ihr wird keinerlei
Fehlverhalten zur Last gelegt." Campbell wollte angeblich aus Angst um ihre
Sicherheit zunächst nicht in dem Prozess auftreten.
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