Sie wog nur noch 41 Kilo

Geldof: Herz-Tod wegen Extrem-Diät

08.04.2014

Peaches Geldof starb nicht an Drogen. Wahre Ursache könnte Gemüse-Diät sein.

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© Getty Images
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Der Schock sitzt tief. Sinnloser kann ein Tod kaum sein. Der Körper von Peaches Geldof (†25, Tochter des Rockstars Bob Geldof: „I don’t like Mondays“) versagte vermutlich, weil sie auf der Jagd nach dem perfekten, viel zu dünnen Körper war. Phasenweise wog sie nur mehr 41 Kilogramm.

Nach außen gab sich Peaches seit Jahren als geläuterte, gesunde, ernährungsbewusste Frau. Sie war ihren Söhnen Astala (23 Monate) und Phaedra (11 Monate) eine perfekte Mutter, führte eine ungewöhnlich stabile Beziehung mit Rocker-Ehemann Thomas Cohen (23). Sie stand als TV-Star im Rampenlicht.

Doch im Inneren war sie zerrissen. Den schmerzhaften Verlust ihrer Mutter Paula Yates (starb 2000 an Heroin) verkraftete sie nie. Sie hasste ihren Körper. Bereits 2011 sah man sie abgemagert bis auf die Knochen. Sie sagte selbst: „Innerhalb von vier Wochen nehme ich 4,5 Kilo ab.“

Peaches über ihre Extrem-Diät: »Es ist ekelhaft.«
Ihr wahrscheinlich todbringendes Geheimnis: eine Gemüsesaft-Diät. Dem OK-Magazin erklärte sie: „Ich entsafte Gemüse, trinke es drei Mal täglich. Es ist ekelhaft.“

Dr. Verena Pflüger warnt: „Diese Diät bringt schwere Nebenwirkungen: Haarausfall, Belastung der inneren Organe wie Nieren oder Herz“ (Interview unten).

Eine Autopsie wird erst in einigen Tagen endgültig das Rätsel um Peaches’ Tod klären. Einzige Stellungnahme der Polizei: „Es war ein plötzlicher Tod.“ Drogen wurden im Haus nicht gefunden, auch kein Abschiedsbrief.

Peaches wollte bis zuletzt mit aller Kraft eine gute Mutter sein. In ihrem letzten Interview sagte sie: „Ich würde meine Söhne nie im Stich lassen. Babys zu haben, hat die vielen Traumata meiner eigenen Kindheit geheilt. Ich fühle mich endlich verankert.“

Schwester Fifi: "Ich liebe dich"

Peaches’ ältere Schwester (31) trauert auf Instagram: „Meine bezaubernde kleine Schwester ist gegangen, aber wird für immer in unserer Erinnerung bleiben. Ich liebe dich, Peaches.“ Sie postete ein Kinderfoto.

© Instagram

Ihr letztes Interview: "Ich habe geweint vor Erschöpfung"

Dem britischen „Mother and Baby“-Magazin gab Peaches Geldof ihr letztes Interview.
Ihre beiden Söhne Astala und Phaedra haben ihr neuen Halt im Leben gegeben, sagte Geldof im letzten Interview vor ihrem Tod. In der Öffentlichkeit vertrat sie eine Erziehungsphilosophie, die auf starke Fürsorglichkeit aufbaut. Das erzählte die 25-Jährige in ihrem letzten großen Interview:

  • Geldof über ihre Kindheit: „Nach der Scheidung meiner Eltern war die Geborgenheit weg. Nur in meiner frühen Kindheit wurde ich umsorgt – das hat mich davor bewahrt, den Verstand zu verlieren.“
  • Geldof über Drogen: „Ich habe Drogen genommen und mich auf Parties betrunken. Aber der Tod meiner Mutter hat mich dabei immer verfolgt.“
  • Geldof über Mutterschaft: „Es gab Zeiten, wo ich geweint habe vor Erschöpfung. Wenn die Kinder geschrien haben, musste ich mich hinsetzen und tief durchatmen. Du hast keine Zeit mehr. So ist Muttersein – es ist nicht leicht, aber die schönste Sache, die man tun kann.
  • Geldof über ihre Kinder: „Ich fühle mich endlich verankert durch die kleinen Leben, die wortwörtlich von mir abhängig sind. Ich würde meine Söhne nie im Stich lassen, für nichts und niemand.“

Ernährungsexpertin: "Saftdiät hat schwere Nebenwirkungen"

Peaches Geldof machte wochenlange Saft-Diäten. Haben sie das It-Girl umgebracht?
ÖSTERREICH: Wie laufen diese sogenannten „Saft-Diäten“ genau ab?
Verena Pflüger: In der Regel dauern Saft-Diäten vier bis zehn Tage, man ernährt sich nur von Obst- und Gemüsesäften. Alles, was über zehn Tage dauert, sollte nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.

ÖSTERREICH: Kann es bei zu langem Saft-Fasten zu Komplikationen kommen?
Pflüger: Es ist prinzipiell eine radikale Diät-Form, die schwere Nebenwirkungen haben kann: Haarausfall, gereizter Magen, Belastung der inneren Organe wie Nieren oder Herz. Hinzu kommt ein starker Verlust an Muskelsubstanz.

ÖSTERREICH: Können bestehenden Erkrankungen zu Schwierigkeiten führen?
Pflüger: Das kann sicher sein, denn Saft-Diäten belasten den Organismus immens. Bei Peaches Geldof kommt dann noch die Vorbelastung durch ihren Drogenkonsum hinzu.

(küe)

Lugner: "Sie war ein nettes Mäderl"

Richard Lugner lud It-Girl zu seinem Geburtstag im Oktober 2013. „So ein junges Wesen.“
Schock. Mit süßen Katzenohren, gesundem Teint und gut gelaunt jettete Peaches Geldof vor sechs Monaten nach Wien – Richard Lugner hatte das It-Girl zu seinem 81. Geburtstag geladen. „Sie war total unkompliziert“, erinnert sich der Baumeister traurig. „Ein nettes Mäderl! Ich hab mit ihr über ihre Kinder geplaudert. Es war ja gerade vier Monate nach der Geburt ihres zweiten Sohnes.“
Von Essstörungen habe er nichts bemerkt. „Ich kenne das ja von der Katzi, die war auch zwei Mal fast tot“, fühlt Lugner mit. „Aber als Frau Geldof bei mir war, wirkte sie glücklich. Gar nicht labil – und gesund.“

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