Jetzt spricht Kinski-Tochter

Pola Kinski: "Ich habe lebenslänglich"

18.01.2013

Von Klaus Kinski missbraucht, rechnet Pola im TV auch mit ihrer Mutter ab.

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© APA/EPA
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Schauspiel-Legende Klaus Kinski soll seine Tochter Pola jahrelang sexuell missbraucht haben. In ihrem Buch "Kindermund" rechnet die 60-Jährige mit ihrem Vater ab. Nun übte sie in der TV-Show von Reinhold Beckman auch Kritik an ihrer Mutter Gislint (86) - die von all dem nichts gewusst haben will.

Mutter ignorierte Problem
"Die Haltung meiner Mutter verhöhnt mich“, so Pola bei Beckman. "Das heißt nämlich auch wieder, du bist schuld, du hast nicht gesprochen, du bist schuld, du bist hingefahren." ​Als sie ihrer Mama mit 19 Jahren von dem Missbraucht erzählte, wurde sie enttäuscht: "Meine Mutter hat eigentlich gar nichts gesagt. Ihr Mann hat sich sehr um mich gekümmert", erinnert sich Pola Kinski. "Ich will nicht den Stab über sie brechen, sie hat bestimmt auch ihre Geschichte, hat bestimmt ihr Trauma mit Herrn Kinski. Trotzdem, ich weiß nicht, warum sie nicht reagiert hat. Ich verstehe es einfach nicht."​

"Du musst dankbar sein"
"Und dann habe ich auch gehört, ich war ein schwieriges Kind. Ja, kein Wunder, dass ein Kind auch manchmal renitent wird", meinte die Star-Tochter in der Sendung außerdem. "Wenn ein Kind als Kind immer zu hören bekommt 'Du musst dankbar sein, dass mein Mann dich mitgeheiratet hat. Das ist nicht selbstverständlich.' Oder wenn für mich kein Platz am Tisch war, sondern ich das Brett über dem Mülleimer rausgezogen habe. Außerdem kannte ich mich nicht mehr zwischen diesen beiden Elternhäusern aus."​

"Ich habe lebenslänglich"
Auf die Frage, warum sie mit der Missbrauchs-Beichte so lange gewartet habe, antwortete Kinskis Tochter: "Ich habe erlebt, dass ich immer noch mit Ängsten zu kämpfen habe und sein Glorienschein wurde immer größer. Jedes Jahr noch ein Buch, noch ein Bildband. Er mutierte langsam zum sensiblen zarten verletzlichen Künstler – und da hat es mir gereicht!“​ Außerdem sei ihr Schicksal kein Einzelschicksal. Und auch wenn sie sich nun all den Schmerz von der Seele geschrieben habe, Pola fühlt sich keinesfalls erleichtert. "Ich sage immer, ich habe lebenslänglich."

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