Einer der berühmtesten Musiker wird beschuldigt, Frauen zu Zärtlichkeiten gedrängt zu haben.
New York/Salzburg. Am 25. und 31. August steht Weltstar Plácido Domingo (78) in Salzburg auf der Bühne des Großen Festspielhauses. Er gibt den Vater in Giuseppe Verdis Luisa Miller.
Eine Absage kommt nicht infrage, erklärt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler: „Würden die gegen ihn erhobenen Vorwürfe auch im Festspielhaus ausgesprochen worden sein, hätte ich sicher davon erfahren. Zudem gilt für mich als ausgebildete Juristin: ‚in dubio pro reo‘“ („im Zweifel für den Angeklagten“/Anm.).
Belästigt. Die Anschuldigungen sind gravierend: Acht Sängerinnen und eine Tänzerin sagen gegenüber der Nachrichtenagentur AP aus, der Opernstar habe sie sexuell belästigt und erkennen lassen, körperliche Gefälligkeiten würden ihre Karriere beschleunigen.
AP befragte etwa drei Dutzend Zeugen, die seit den 1980er-Jahren die Übergriffe beobachteten. Eine Frau berichtet, Domingo (einer der Drei Tenöre) habe ihr nach dem Sex 10 Dollar auf die Kommode gelegt. Domingo selbst antwortet auf die Vorwürfe: „Ich habe geglaubt, dass alle Interaktionen und Beziehungen einvernehmlich waren.“