"Weinstein Company" setzt Hollywood-Produzenten Weinstein ab.
Nach massiven Vorwürfen wegen sexueller Belästigungen ist der Hollywood-Produzent und Oscar-Gewinner Harvey Weinstein am Sonntag von seiner eigenen Filmfirma als Chef abgesetzt worden. Der Verwaltungsrat von "The Weinstein Company" (TWC) habe den Arbeitsvertrag mit dem Firmengründer mit sofortiger Wirkung beendet, teilte das Unternehmen in einem E-Mail mit.
Der Schritt hatte sich bereits am Freitag abgezeichnet, als Weinstein auf unbefristeten Urlaub geschickt wurde. Dem einflussreichen Produzenten ("Pulp Fiction") wurden Aussagen von mehreren Schauspielerinnen und früheren Mitarbeiterinnen zum Verhängnis. Sie hatten gegenüber der "New York Times" von sexuellen Übergriffen durch den 65-Jährigen berichtet. Demnach soll sich Weinstein mit mindestens acht Frauen auf außergerichtliche Entschädigungen geeinigt haben.
Der Filmmogul streute sich nach den Enthüllungen Asche aufs Haupt und räumte ein, dass sein Verhalten "viel Schmerz" verursacht habe und er sich "aufrichtig" entschuldigen wolle. Außerdem versprach er, sich einer therapeutischen Behandlung unterziehen zu wollen.
Gemeinsam mit seinem Bruder Bob ist Weinstein für zahlreiche Hollywood-Erfolge verantwortlich. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama "The King's Speech". Beide hatten auch das US-Filmstudio Miramax gegründet, das sie später verkauften und das Erfolgsfilme wie "Pulp Fiction", "The English Patient" oder "No Country for Old Men" produzierte. Weinstein ist seit 15 Jahren in zweiter Ehe mit der Modeschöpferin Georgina Chapman verheiratet. Mit der Britin hat er zwei Kinder.