Castingbeautys

Hartes Pflaster: Der Kampf der Topmodels

17.01.2012

Beauty-Casting-Shows boomen: Gibt es so viel Schönheit überhaupt?

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© Puls4, VOX
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Da stehen die Mädels also und zittern ein wenig wegen der Kälte und ganz viel wegen der Aufregung. Weil der Andrang gar so groß ist, reichen die Schlangen vor der Tür zum Casting bis zum nächsten Häuserblock hinüber. Doch die bibbernden Beautys haben keine wärmenden Outdoor-Outfits an, sondern enge Röhrenjeans und sexy Minikleidchen. Aber hey, ein bisserl frieren zahlt sich aus, immerhin gibt’s hier ja etwas zu gewinnen. Den Titel "Austria's next Topmodel" (ANTM) nämlich, auch wenn jetzt erst einmal die Mühen der Ebene beginnen...

Casting-Fieber
Willkommen in der Welt der Castingschönheiten, in die wir dank des Privatsenders Puls 4 nun jeden Donnerstag um 20.15 Uhr eintauchen dürfen. Doch Lena Gercke, die die österreichische Modelsuche nun schon zum vierten Mal moderiert, ist nicht mehr allein in der "Mission Mannequin“. Auf VOX startet am 31. Jänner nämlich das Konkurrenzformat Das perfekte Model (dienstags um 21.15 Uhr), das sich "durch Ehrlichkeit und Fairness von der Konkurrenz abheben“ will, wie der Pressetext verspricht. Moderiert wird das Ganze übrigens von Lenas Modelkolleginnen Eva Padberg und Karolina Kurkova – ebenfalls keine Unbekannten in der Welt des Glitzers und Glamours.

In Wahrheit geht es freilich auch hier nur um die Quote, die natürlich dann am höchsten ist, wenn die Mädchen plötzlich losheulen, wenn sie von der Jury nur ein schnödes Kopfschütteln ernten oder aber von den Juroren gemeinerweise nachgeäfft werden, wenn das Defilee am Laufsteg mal nicht ganz so elegant war. Auf gut Deutsch: Ein bisserl Fremdschämen ist bei allen Modelcastingshows durchaus erwünscht...

Spinnen, Kakerlaken & Co
Offenbar gefällt nämlich genau das den zigtausend Zuschauern, wie auch das Flagschiff aller Modelcastingshows im deutschsprachigen Raum – Heidi Klums Germany’s Next Topmodel (GNTM) – quotentechnisch Jahr für Jahr eindrucksvoll beweist. Heidis Stimme wird zwar von Staffel zu Staffel schriller und die Shootings von Mal zu Mal absurder – Stichwort Spinnen, Kakerlaken & Co. –, doch im Unterschied zum

sind diese Tierchen hier immerhin nur Statisten – und nicht die Hauptmahlzeit. Klums Modelflohzirkus öffnet übrigens am 23. Februar (20.15 Uhr, ProSieben) wieder seine Pforten. Ob die Modelmama angesichts von so viel Konkurrenz ihre Topquoten halten kann, wird sich zeigen...Weiters fraglich ist natürlich auch, ob bei all diesem lustigen Treiben wirklich Topmodels gefunden werden. Oder aber vielmehr Damen, die im besten Fall hinterher eine It-Girl-Karriere starten können.

Top- wie Flopmodels
Beispiele gefällig? Bitte sehr! Können Sie sich an Aylin Kösetürk erinnern? Zur Erinnerung: Das war eine Gewinnerin von ANTM, doch mangels Modeljobs konzentrierte sie sich zuletzt auf die Matura und jobbt in einer Bar. Ein wenig besser in Erinnerung ist die Vorjahressiegerin Lydia Obute , die zuletzt zumindest bei der Istanbul Fashion Week lief. Larissa Marolt wiederum, ebenfalls eine ANTM-Gewinnerin, schaffte es als angehende Schauspielerin immerhin an die berühmte Lee Strasberg School in New York und in die deutsche TV-Soap Anna und die Liebe. "Jedem das Seine“, urteilt das österreichische Topmodel Melanie Scheriau, das es ganz ohne Castingshow schaffte. "Aber ich verurteile keine Mädchen, die diese Shows mitmachen, um einen Einstieg in die Modebranche zu finden.“

Die einzige wirkliche Model-Karriere startete übrigens die Oberösterreicherin Alisar Alilabouni , die die fünfte Staffel von GNTM gewann. Sie ist gut im Geschäft und erobert nach Paris und London zurzeit New York. Und das (oder gerade weil?) sie sich vom Klum-Management trennte. "Im Ausland weiß niemand, dass ich bei Heidis Show mitgemacht habe“, erzählte die Durchstarterin im Madonna-SOCIETY-Interview. "Da gelte ich als ganz normales Fashion-Model. Doch ich möchte GNTM nicht schlechtmachen.“

Das ist das Format nämlich auch nicht. Genauso wenig wie die Konkurrenzshows. Für vife Mädchen können die Castings nämlich ein Sprungbrett sein – wofür auch immer. Und für die Zuschauer sind sie doch bitteschön ein großer Spaß.

Im Interview mit Madonna SOCIETY spricht Lena Gercke über das harte Model-Dasein.

Sie moderieren ANTM nun schon zum vierten Mal. Kann man Sie noch überraschen?
Lena Gercke:
Man kann mich mit außergewöhnlichen Leistungen überraschen. Wir wollen die Mädchen herausfordern, und dabei wird uns schon die eine oder andere Überraschung einfallen.

Wie aufregend ist es für Sie noch, die Show zu moderieren?
Gercke:
Es ist jedes Jahr aufregend für mich, da wir jedes Jahr neue Mädchen haben, die uns vor neue Aufgeben stellen. Und heuer haben wir besonders viele Stars in der Show. Keine Staffel ist mit einer anderen zu vergleichen, deswegen freue ich mich, dass ich jedes Jahr wieder nach Österreich kommen darf.

Welche Einstellung muss ein Mädchen mitbringen, um ANTM zu werden?
Gercke:
Neben den Grundvoraussetzungen, die jedes Mädchen haben muss, spielen Köpfchen und Disziplin eine große Rolle. Man muss mit seinem Charme und seinem Können einen Kunden von sich überzeugen können. Doch das ist nicht bei jedem Mädchen gleich gegeben. Die meisten müssen viel selbstbewusster werden, um nicht im großen Haifischbecken der Modewelt unterzugehen.

Ändern sich mit jeder Staffel die Auswahlkriterien? Werden diese anspruchsvoller?
Gercke:
Wir haben immer einen hohen Anspruch an unsere Kandidatinnen. Ansonsten hätte es Larissa (Anm.: Gewinnerin der ersten Staffel) auch nicht so weit geschafft. Wir versuchen, echte Models zu finden, die die Chance haben, international zu arbeiten. Der Modemarkt ist extrem hart, denn es gibt viele Mädchen, die von einer Modelkarriere träumen und dafür viel geben. Deshalb müssen wir Mädchen finden, die einen großen Ehrgeiz haben.

Was erwartet nun die Zuschauer in Staffel vier?
Gercke:
Eine große Neuerung sind die internationalen Fashion Weeks, auf denen wir vertreten sind. Für ein Newcomer-Model ist es fast unmöglich, hier zu laufen, daher müssen sich die Kandidatinnen heuer besonders ins Zeug legen. Der Konkurrenzkampf wird hart, deshalb fließen auch viele Tränen. Auch privat.

Verraten Sie uns Ihr persönliches Schlankheitsgeheimnis
Gercke:
Ich habe früher den Fehler gemacht, zu viel durcheinander und zu zucker- sowie kohlenhydratreich zu essen. Durch das viele Reisen und die ständig wechselnden Klimavoraussetzungen werde ich oft krank, deshalb esse ich heute viel mehr Obst und Gemüse als früher. Abends bevorzuge ich Eiweiß anstelle von Kohlehydraten. Und auch Sport ist für mich wichtig. Bewegung ist nämlich mein psychischer Ausgleich, den ich für mein Wohlbefinden brauche.

 

Mehr spannende Star-Storys finden Sie ab sofort in der neuen Ausgabe von Madonna SOCIETY.

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