Treichl-Stürgkh über ihr Ehrenamt zwischen zwei Jobs und drei Kindern.
Desirée Treichl-Stürgkh
hat einen dicken Schal um den Hals und eine Teetasse in der Hand. Die 47-Jährige hat nämlich ein wenig Fieber. Aber pflichtbewusst, wie die Opernball-Organisatorin nun mal ist, gab sie uns trotz Erkältung ein Interview – und zwar in ihrem funkelnagelneuen Ballbüro.
Im Interview mit Madonna SOCIETY spricht Desirée Treichl-Stürgkh über ihren fünften Opernball, die Aufregung wegen ihres türkischen Tanzlehrers und ihr privates Leben.
Gibt es heuer ein Ball-Motto? Treichl-Stürgkh: Farbig, um nicht zu sagen: bunt. Im Hauptsaal haben wir viele Rot- und Rosatöne und eine Konträrfarbe. Ich möchte viel Gelb und helle Töne, ein bissl Frühling im Februar.
Wie sind Sie auf den jungen Tanzlehrer gekommen, der in aller Munde ist? Treichl-Stürgkh: Es gab eine österreichweite Aussendung vom Tanzlehrerverband, in der Tanzschulen eingeladen wurden, eine Choreografie für die Polka zu schreiben. Ich bekam die Ideen ohne Namen vorgelegt und wir stimmten im Team ab. Zu hören, dass der Gewinner ein Türke ist, war für mich ein toller Moment und ist ein schönes Beispiel für Integration. Ich weiß, dass sich die Leute in diversen Foren über seine Herkunft aufregen, aber wir haben ihn nicht ausgesucht, weil er Türke ist – er hat uns einfach am besten gefallen.
Wie sehr leidet das Familienleben derzeit unter Ihrer Ball-Tätigkeit? Treichl-Stürgkh: Der Pressesprecher der Oper übernimmt zum Glück meine ganzen Presseagenden, dadurch gewinne ich zwei Stunden am Tag für meine Kinder. Ich habe heuer ein neues Büro, ich komme um 10 Uhr und gehe so um fünf. Schade ist bloß, dass ich heuer wieder auf die Semesterferien verzichten muss, die sind nämlich genau eine Woche vor dem Opernball und nächstes Jahr wieder. Aber die Buben freuen sich, weil sie so mit meinem Mann eine Männerwoche haben.