Regisseur will nicht, dass zurückliegendes Sexualdelikt sein Leben bestimmt.
Der polnisch-französische Starregisseur Roman Polanski will nicht, dass ein lang zurückliegendes Sexualdelikt sein heutiges Leben bestimmt. "Diese Geschichte ist ein Teil meines Lebens - ja. Aber die Leute wollen, dass sie Teil meiner Persönlichkeit wird. Dagegen wehre ich mich", sagte der 79-Jährige der "Welt am Sonntag". Die USA werfen dem Oscar-Preisträger vor, sich in den 70er Jahren an einer Minderjährigen vergangen und sich dann der US-Justiz entzogen zu haben.
Starfe abgesessen
Der Regisseur sagte dem Blatt, er habe sich schuldig gemacht und sei dafür damals ins Gefängnis gegangen. Im September 2009 war der Regisseur von "Rosemary's Baby" und "Ghostwriter" in der Schweiz festgenommen worden. Die US-Justiz hatte seine Auslieferung verlangt, da er aus ihrer Sicht nicht die volle Haftstrafe abgesessen hat und geflohen sei. Roman Polanski hatte nach der Festnahme 2009 in der Schweiz erneut zwei Monate in Haft gesessen; anschließend stand er acht Monate lang unter Hausarrest in Gstaad und musste eine elektronische Fußfessel tragen. Die Schweiz hatte den Regisseur nicht an die USA ausgeliefert.
Schweiz hat richtig gehandelt
"Rückblickend denke ich, dass die Schweizer gar nicht anders handeln konnten", sagte Polanski. "Sie mussten erst auf Unterlagen warten, die nachweisen konnten, dass ich meine Strafe damals abgesessen hatte. Nur weigerten sich die Amerikaner, diese Dokumente herauszugeben." Das öffentliche Interesse an seinem Fall war groß. Polanski empfindet es als Belastung, ständig Stellung zu seiner Vergangenheit nehmen zu müssen: "Ich bin doch befangen." Was immer er sage, werde doch als reine Selbstverteidigung abgetan. "Glauben Sie nicht, dass ich mit mir selbst schon genug auszumachen habe? Nur, weil ich nicht drüber sprechen kann, heißt doch nicht, dass in mir nichts los ist."
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