Amber Heards erste Zeugin
Zum Sex gezwungen? Schwere Vorwürfe gegen Johnny Depp
04.05.2022
Im Zivilprozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard erhebt die erste Zeugin der Verteidigung, eine Psychologin, schwere Vorwürfe gegen den Hollywood-Star.
Nachdem am Dienstag das Juristen-Team von Johnny Depp seine Beweisführung abgeschlossen hatte, baten die Anwälte von Amber Heard darum, den Prozess als unbegründet fallen zu lassen. Depp sei den Beweis schuldig geblieben, dass Heard ihn mit einem Ende 2018 erschienenen Beitrag für die "Washington Post" verleumdet habe. Die "Aquaman"-Darstellerin hatte sich damals als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnet, ohne den "Fluch der Karibik"-Star dabei namentlich zu nennen. "Es ist unumstritten, dass er tatsächlich Amber misshandelt hat", sagte Heards Anwalt Ben Rottenborn.
Antrag auf Abweisung abgelehnt
Das stieß bei Richterin Penney Azcarate auf taube Ohren. Im laufenden Prozess seien ausreichend Elemente vorgetragen worden, die eine Fortsetzung des Verfahrens rechtfertigten. Letztlich müssten die Geschworenen über die Beweislage entscheiden.
Erste Zeugin von Heard packt aus
Somit konnte die Beweisführung von Heards Seite beginnen – und deren erste Zeugin hatte es in sich. Zu Wort kam Dr. Dawn Hughes, klinische und forensische Psychologin aus New York, eine Expertin für häusliche Gewalt.
Die forensische Psychologin Dawn Hughes
Hughes enthüllte fürchterliche Details zu sexuellem Missbrauch, welche ihr Heard anvertraut habe: Wenn Depp "high oder betrunken war, warf er sie auf das Bett, riss ihr das Nachthemd herunter und versuchte, Sex mit ihr zu haben". Dabei hätte er jedoch nicht immer performen können. "Dann wurde er noch wütender und gab ihr die Schuld."
Nicht nur das: "Er hat sie zum Oralsex gezwungen, wenn er wütend war. Das waren keine liebevolle Momente, das waren dominante Momente."
Die Psychologin sagte aus, dass Frauen in missbräuchlichen Beziehungen diese aus den richtigen Gründen eingehen – es seien die Partner, die sich langsam verändern.
Während Hughes' Ausführungen schien Heard den Tränen nahe
"Er fand es akzeptabel, seine Finger in ihre Vagina zu stecken"
Auch bei einer weiteren erschütternden Aussage. Einmal soll Depp eine "Leibesvisitiation" bei Heard durchgeführt haben, nachdem er der Meinung war, eine andere Frau habe sie angemacht. "Er suchte nach Drogen", sagte Hughes, "und er fand es akzeptabel, ihr das Nachthemd herunterzureißen und seine Finger in ihre Vagina zu stecken, um nach Kokain zu suchen."
Depps Anwälte beschuldigen Heard, ihn angebrüllt und auch tätlich angegriffen zu haben. Laut Dr. Hughes wenden in Missbrauchs-Beziehungen auch Frauen Gewalt an, aber in erster Linie zur Selbstverteidigung oder um sich zu wehren.
Die Psychologin hat eine forensische Beurteilung bei Heard durchgeführt, inklusive 22 Stunden an Interviews mit der 36-Jährigen sowie Gesprächen mit Heards Ärzten und ihrer Mutter.
Für den heutigen Mittwoch (4. Mai) wird auch Heard selbst erstmals im Zeugenstand aussagen.