Posthumer Geldsegen
Jackson verdiente seit Tod 100 Millionen
13.08.2009
Allein Jacksons "Moonwalk"-Handschuh soll bis zu 60.000 Dollar einbringen.
Popstar Michael Jackson hat seit seinem Tod mit einem Filmvertrag und mehreren Werbeverträgen bereits 100 Millionen Dollar (70 Millionen Euro) verdient. Weitere 100 Millionen Dollar erwarten seine Nachlassverwalter bis Ende des Jahres. "Das ist ein neuer Rekord, den so schnell niemand brechen wird", sagte der langjährige Jackson-Anwalt und derzeitige Vermögensverwalter John Branca nach Angaben der "New York Times" vom Donnerstag.
Handschuh könnte 60.000 Dollar bringen
Die geplante
Versteigerung von Jacksons "Moonwalk"-Handschuh könnte im November weitere
40.000 bis 60.000 Dollar einbringen. Diesen Schätzwert nannte das
Auktionshaus Julien's Auction am Donnerstag in einer Ankündigung. Jackson
trug den Glitzer-Handschuh 1983 bei seinem berühmten "Moonwalk"-Auftritt zu
dem Song "Billie Jean" während einer Motown-Fernseh-Gala.
Schuldenberg hinterlassen
Ein guter Teil des posthumen Geldsegens
dürfte zunächst Löcher stopfen: Der "King of Pop" hat bei seinem Tod am 25.
Juni mehrere hundert Millionen Dollar Schulden hinterlassen. Sein Vermögen -
einschließlich eines 50-Prozent-Anteils an den lukrativen Beatles-Rechten -
dürfte das Minus jedoch klar überwiegen. Einen genauen Überblick hat bisher
allerdings noch niemand.
Branca und der als Mitverwalter eingesetzte Musikunternehmer John McClain rechnen dem Bericht der "New York Times" zufolge mit 50 bis 100 Millionen Dollar zusätzlichen Einnahmen im Jahr. Ihr Vorbild ist das Finanzimperium von Elvis Presley, dem 1977 gestorbenen "King of Rock'n'Roll". Sein Nachlass hat allein im vergangenen Jahr 55 Millionen Dollar eingebracht. "Wenn man das Presley-Erbe anschaut, sieht man die Chancen bei uns", sagte Branca.
Mutter und Kinder bekommen Geld
Jeweils 40 Prozent von Jacksons
Vermögen sollen seiner Mutter Katherine und den drei Kindern zugutekommen.
Die restlichen 20 Prozent sind für soziale Zwecke vorgesehen. Ein Gericht
versagte der Mutter kürzlich jedoch die Mitsprache in Geldentscheidungen.
Die Kinder leben bei ihr, bekamen jedoch einen eigenen Anwalt für
Finanzfragen.
Privatarzt unter Verdacht
Bei den Ermittlungen zum Tod des
Sängers häufen sich die Verdachtsmomente gegen dessen Privatarzt Conrad
Murray. Der Kardiologe habe dem Sänger am Morgen von Jacksons Todestag das
starke Narkosemittel Propofol gegeben, ihn dann aber alleine gelassen, um
einige Telefonate zu führen. Dies berichtete die "Los Angeles Times" am
Donnerstag unter Berufung auf drei Personen, die mit den Ermittlungen der
Polizei vertraut sind. Als Murray in das Zimmer des Sängers zurückkam, habe
Jackson schon nicht mehr geatmet. Der Arzt habe bei einer Befragung
zugegeben, dass er Jacksons Schlafstörungen mit Propofol behandelte, hieß es
weiter. Gegen den 51-jährigen Mediziner wird wegen Totschlags ermittelt.