50.000 Euro fehlen

Jeannine Schillers Kinderheim droht Aus

25.06.2009

Eine Schließung der einzig modernen Kinderbetreuungsstätte des armen Landes kann offenbar nur durch verstärktes Spendenaufkommen verhindert werden.

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© Philipp Enders
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Seit 2004 hat Society-Lady Jeannine Schiller jährlich rund 70.000 Euro für ein Heim für behinderte Kinder in der Republik Moldova (Moldawien) gesammelt. Doch genau diese Einrichtung ist nun laut Hilfswerk Austria vom Zusperren bedroht. Denn Schiller, so hieß es am Donnerstag in einer Aussendung, könne für die laufenden Kosten nicht mehr allein sichern. Eine Schließung der einzig modernen Kinderbetreuungsstätte des armen Landes kann offenbar nur durch verstärktes Spendenaufkommen verhindert werden.

Wer Dubasari und das Umland des kleinen Städtchens kennt, kann ermessen, was es für Familien mit behinderten Kindern bedeutet, in diesem Teil Europas optimale Betreuung für die Sprösslinge zu erhalten. Dubasari liegt nämlich in "Transnistrien", einer völkerrechtlich nicht anerkannten Separatisten-Republik, die zwar offiziell zur Republik Moldova gehört, jedoch seit Anfang der 90er Jahre völlig eigenständig und streng nach dem Vorbild der ehemaligen Sowjetunion agiert.

Die knapp 600.000 Einwohner des schmalen Landstrichs sind größtenteils darauf angewiesen, was ihre Gärten an Obst und Gemüse bzw. ihre Stallungen an Fleisch abwerfen. Arbeit gibt es kaum, die Pensionen betragen etwa 30 Euro monatlich. Wirklich katastrophal ist die Situation von Waisenkindern oder behinderten Menschen. Sie werden in desolate Baracken gepfercht und von schlecht ausgebildetem, weil miserabel bezahltem, Personal betreut. Der hygienische und bauliche Zustand dieser Heime ist menschenunwürdig.

Schillers Tagesstätte hingegen entspricht westlichen Standards und bindet vor allem die Familienangehörigen der Kinder ein. Angaben des Hilfswerks zufolge könnte das Heim schon im Juli geschlossen werden, sollte nicht rasch finanzielle Unterstützung gefunden werden. Derzeit fehlen 50.000 Euro. Mehr dazu.

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