Interview

Johannes Heesters: "Ich sitze nie still!"

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In Wien feierte Johannes Heesters gestern seinen 103. Geburtstag. Das Doppelinterview mit Frau Simone.

Wien war als Ort seines 103. Wiegenfestes nicht zufällig gewählt. "Ich hänge sehr an Wien, habe 30 Jahre hier gewohnt. In der Wohnung, in der Helmut Zilk mit Dagmar Koller jetzt wohnt. Er ist direkt nach mir eingezogen“, verrät Geburtstagskind Johannes Heesters (103). Am Dienstag gab der Methusalem unter den Entertainern eine Geburtstags-Gala in Wien, zu der zahlreiche hochkarätige Gratulanten dem agilen Operettenstar gratulierten (siehe unten).

Im Doppel-Interview mit seiner "großen Liebe“, Ehefrau Simone Rethel (57), spricht der Jahrhundert-Mann mit ÖSTERREICH über Zärtlichkeit, seinen Fitnessplan, Genusszigaretten und seine Zukunftspläne.

ÖSTERREICH: Herr Heesters, Sie feierten gestern Abend Ihren 103. Geburtstag auf der Bühne in Wien. Feiern Sie gern im Theater?
Johannes Heesters: Ich habe die letzten Jahre immer auf der Bühne mit meinem Publikum gefeiert.

ÖSTERREICH: Wie bereiten sie sich auf so einen Abend, drei Stunden auf der Bühne, vor?
Heesters: Gnädige Frau, ich bin es mittlerweile gewöhnt, auf der Bühne zu stehen. Ich singe mich, wie immer, zuhause ein. Meine Stimme ist noch da. Ich habe regelmäßig Gesangsstunden. Außerdem gehe ich zweimal in der Woche in die Sportschule und übe mit Hanteln, die 30, 40 Kilo schwer sind. Ich sitze nie still.

ÖSTERREICH: Frau Rethel-Heesters, wie haben Sie einander kennen gelernt?
Simone Rethel-Heesters: Ich habe schon als Kind für Joopie geschwärmt, war eine regelrechte Autogramm-Jägerin. Als dann seine erste Frau gestorben ist, habe ich ihn über einen gemeinsamen Freund kennen gelernt. Und es hat auch gleich gefunkt.

ÖSTERREICH: Herr Hester ist 46 Jahre älter als Sie, hatten Sie keine Bedenken?
Rethel-Heesters: Nein, nie.
Heesters: Nein. Das war von Anfang an in Ordnung, und es ist so geblieben. Sie ist meine große Liebe. Wir sind glücklich, gesund und verstehen uns gut. Auch Zärtlichkeit spielt eine große Rolle. Meine Frau ist nicht meine Krankenschwester.

ÖSTERREICH: Sie haben gerade das Buch, „Johannes Heesters - Ein Mann und ein Jahrhundert“ veröffentlicht. Auch ein Vermächtnis?
Rethel-Heesters: Nein, ich denke nicht über seinen Tod nach und bin auch nicht sentimental.
Heesters: Ich bin ihr unendlich dankbar für das Buch. Aber ich war froh, als sie damit fertig war, weil sie wieder Zeit für mich hatte.

ÖSTERREICH: Rauchen Sie noch?
Heesters: Natürlich. Drei Zigaretten am Tag, aber nur zur Hälfte. Diese militante Anti-Raucher-Kampagnen finde ich fürchterlich.

ÖSTERREICH: Im stolzen Alter von 103: Welche Pläne nach Sie für die Zukunft?
Heesters: Viele (lacht). Ich habe bis Ende des nächsten Jahres Termine eingetragen. Im Moment arbeite gerade an zwei neuen CDs.

Heesters-Gala: Prominente Gratulanten
Traumschiff-Produzent Wolfgang Rademann kam extra aus Deutschland angeflogen, um eine Laudatio auf "Joopie“ zu halten. Zum 103. Geburtstag gratulierten dem Bühnen-Urgestein Heesters im Rahmen eines Liederabends im Wiener Konzerthaus Wegbegleiter und Kollegen wie Harald Serafin, Elfriede Ott, Barbara Wussow und Otto Schenk (siehe Nachbericht im Anhang).

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