1949-2014

Karlheinz Hackl verlor den Kampf gegen Krebs

01.06.2014

Der Künstler wirkte auf und vor der Bühne und war auch als TV-Star beliebt.

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„Das ist so absurd – nach zehn Jahren“, haderte Karlheinz Hackl fast auf den Tag genau vor einem Jahr gegenüber ÖSTERREICH mit dem Schicksal und der neuerlichen Krebsdiagnose. Am Sonntag verlor der große Schauspieler und Theaterregisseur zwei Wochen nach seinem 65. Geburtstag friedlich und im Kreis seiner Familie in Wien den Kampf gegen die heimtückische Krankheit. Er hinterlässt seine geliebte Frau, die Schauspielerin Maria Köstlinger, die gemeinsame Tochter Melanie und die älteren Töchter Stefanie und Franziska.

Burg-Star. Hackl gehörte zu den bekanntesten österreichischen Mimen. Seit 1979 war er Mitglied des Burgtheater-Ensembles. 1996 wurde er am Max-Reinhardt-Seminar zum Professor ernannt.

Regisseur. Neben seiner Bühnenkarriere feierte er auch Erfolge als Theater-Regisseur – etwa 2005 mit Nora am Theater in der Josefstadt: Zwei Jahre nachdem er von seinem ersten Krebsleiden geheilt war, spielte seine Frau die Hauptrolle.

TV-Auftritte. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Hackl durch seine Auftritte in mehr als 40 Filmen und TV-Serien bekannt. Zuletzt stand er in der ORFSerie Braunschlag (2011) und im Film So wie du bist (Regie: Wolfgang Murnberger) vor der Kamera.

Sozial-Politiker. Karlheinz Hackl war aber nicht nur ein großer Schauspieler, sondern auch eine Stimme des öffentlichen Gewissens. So überraschte er mit der Gründung der Partei Soziale Kultur Österreichs (SKÖ), mit der er 2008 bei der Nationalratswahl antreten wollte. Er scheiterte jedoch an der zu geringen Zahl von Unterstützungs-Erklärungen

Buch über Krebs. Dennoch wurde Hackl nie müde, soziale Missstände aufzuzeigen. Und er hatte auch keine Scheu über seine Krankheit öffentlich zu sprechen. In seinem Buch Meine zwei Leben – Ein ziemliches Theater arbeitete er das Thema auf und machte anderen damit Mut.

(fuw)

2003 wurde Krebs diagnostiziert

2003 wurde bei Karlheinz Hackl zum ersten Mal Krebs diagnostiziert, von dem der Schauspieler geheilt wurde. Im Vorjahr brach die Krankheit erneut aus. In einem bewegenden und sehr persönlichen Gespräch schilderte Hackl ÖSTERREICH (siehe Faksimile), wie ihn der zweite Ausbruch der Krankheit mitnahm: „Das ist so absurd – nach zehn Jahren“, klagte er: „Dabei fühle ich mich verhältnismäßig wohl.“
Der Therapie sah Hackl mit Grauen entgegen: „Hoffentlich nur keine Chemotherapie und keine Bestrahlung“, sagt er.

Seine Gedanken kreisten weniger um ihn selbst als vielmehr um seine Familie: „Ich möchte nicht, dass meine kleine Tochter darunter leidet.“ Und Hackl hatte stets die Hoffnung, „dass ich bald wieder auf die Bühne zurückkehren kann“. Nun ging er zum letzten Mal von der Bühne des Lebens ab.

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