"Böse, aber geil!"

"Kein Mindestlohn in Bangladesch!" - Stefan Raab disst Discounter „kik“ mit Schlager-Song

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Entertainer Stefan Raab hat in seiner neuen Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ auf RTL+ den Mode-Discounter „kik“ ins Visier genommen. 

Was eigentlich eine harmlose PR-Aktion sein sollte, entwickelte sich zu einem handfesten Medienspektakel. Mit einem ironischen Song kritisierte Raab die Arbeitsbedingungen bei „kik“ und zog damit die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich.

Stefan Raab schießt gegen Mode-Discounter „kik“

Köln. Eine PR-Aktion, die nicht ganz wie geplant verlief: Die Mode-Discounter-Kette „kik“ hatte Entertainer Stefan Raab (57) via Instagram dazu aufgefordert, einen neuen Werbesong zu komponieren. Doch anstatt einem positiven Image-Song lieferte der ehemalige TV-Total-Moderator in gewohnt bissiger Manier eine satirische Abrechnung mit dem Unternehmen ab. „Ich habe ja letzte Woche schon einen Rap über die Supermarktkette Kaufland gemacht“, leitete der 57-Jährige seine Performance in der Show ein. „Dann kam ein Kommentar von ‚kik‘, und ich dachte mir, das ist wohl eine Bestellung.“ So nahm Raab den Auftrag humorvoll an und komponierte einen Song, der sich schonungslos über die Produktionsbedingungen bei „kik“ lustig machte.


 

Raab performte den Song in knallpinken Kleidern und sparte dabei nicht mit Kritik an den Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern von „kik“. Eine besonders provokante Zeile lautete: „Ja, in Bangladesch gibt’s keinen Mindestlohn, darum ist’s bei ‚kik‘ so günstig. Da wird genäht, gefärbt, die ganze Nacht und deine Hose kost‘ eins fünfzig.“ (Anmerkung: Mindestlöhne in Bangladesch betragen aktuell umgerechnet ca. 90 bis 100 Euro pro Monat.) Die Spitze zielt auf die langjährige Kritik an „kik“, das aufgrund seiner günstigen Preise und intransparenter Produktionsketten im Verdacht steht, auf Kosten von Mensch und Umwelt zu wirtschaften. Der Discounter hatte im vergangenen Jahr versucht, durch eine Nachhaltigkeitskampagne sein Image zu verbessern – doch in der öffentlichen Wahrnehmung scheint dies bislang nicht gefruchtet zu haben.

Netz feiert Raabs Auftritt

Im Internet wurde Raabs Auftritt gefeiert. „Diese Werbung ist böse, aber leider geil!“, kommentierte ein Instagram-Nutzer. Ein anderer witzelte: „Ich glaube, Kik schaut kein RTL+, die 5,99 Euro sind zu teuer.“ Raabs Auftritt sorgte auch für einen kleinen Umsatzschub bei „kik“: Der Entertainer kaufte für seine Performance tatsächlich undercover in einer Filiale des Discounters ein und investierte rund 200 Euro in das Outfit, das er dann in der Sendung trug.

Noch keine Reaktion von „kik“

Bislang hat „kik“ nicht offiziell auf den satirischen Song reagiert. Ob das Unternehmen doch noch eine Stellungnahme abgibt, bleibt abzuwarten. Wenn dies geschieht, erfahren Zuschauer es möglicherweise in einer der nächsten Ausgaben von „Du gewinnst hier nicht die Million“, die immer mittwochs ab 20:10 Uhr auf RTL+ ausgestrahlt wird. Stefan Raab hat mit seinem Auftritt jedenfalls erneut bewiesen, dass er auch nach seinem Rückzug aus dem regulären TV-Geschäft nichts von seiner Schärfe und seinem Sinn für pointierte Kritik eingebüßt hat.

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